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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Toni Morrison (1931-2019) ist tot, ihr Werk bleibt lebendig. Warum?

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergFreitag, 09.08.2019

Nur ein piq von und über Toni Morrison erschien, ein Rückstand, den ich aufholen möchte.

In ihrer Nobelpreisrede, die sie 1993 in einem eindrucksvollen Singsang vortrug, zeigt sie Gefahren auf von

gewaltsamer Sprache, die mehr als Gewalt repräsentiert; sie ist Gewalt; repräsentiert mehr als die Grenzen von Wissen; sie limitiert Wissen.

Im NZZ-Nachruf schreibt Angela Schader, Morrison zeigt

wie der Rassismus neuen Rassismus gebiert; wie die utopische Idylle, welche die Freigelassenen für sich – und für sich allein – aufbauen, zum Gefängnis wird, wie Erinnerung in unhinterfragter Doktrin erstarrt, wie das unterschwellig in der Gemeinschaft Mottende auf Sündenböcke projiziert und wie diesen schliesslich in einem Akt eigentlicher Lynchjustiz der Garaus gemacht wird.

Bitter war, dass Morrison stets um ihre Vision kämpfen musste und selbst als Klassikerin zuweilen verlor:

Sie hatte den 2012 erschienenen Roman «Home» (dt. «Heimkehr») eigentlich so abfassen wollen, dass die ethnische Herkunft der Charaktere ganz im Dunkeln blieb. Aber der Verleger wehrte ab: Die Erwartungen des Publikums galten mehr als die Vision der Schriftstellerin, in der sich letztlich wohl ihr Lebenswerk erfüllt hätte.

Wir oder unsere Vorfahren waren mal Emigranten oder Flüchtlinge oder Verschleppte, aber wir sollten uns definieren im Aufbau eines Gemeinwesens, das keine Minderheiten ausgrenzt.

Diesen Weg können nun die Lebenden gehen - mit dem großen lebendigen Werk der toten Toni Morrison.

Zadie Smith (geb. 1975) stellt sich in einem Nachruf für den PEN, den DIE ZEIT übersetzte, als geistige Tochter vor.

Weitere Stimmen sammelte der GUARDIAN, die DER FREITAG übersetzte. So Margaret Atwood, die bedauert,

dass ihre starke Stimme in diesem Zeitalter, in dem in den USA und anderen Teilen der Welt erneut Minderheiten angegangen werden, fehlt, ist eine Tragödie für diejenigen von uns, die noch da sind.

Unlängst kam dieses Buch heraus.

Lesenswert bleibt das Hilton Als' Porträt, das 2003 im New Yorker erschien.

Gestern & Heute: Toni Morrison (1931-2019) ist tot, ihr Werk bleibt lebendig. Warum?

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