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Flucht und Einwanderung

Die McKinseyisierung des Asyls: Effizienz statt Effektivität im BAMF

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

Zum User-Profil
J. Olaf KleistMittwoch, 26.07.2017

Nicht nur Unternehmen sondern auch Regierungen, von Kommunen bis zu Nationalstaaten, greifen inzwischen auf Unternehmensberatungen zurück, um ihre Abläufe effizienter zu gestalten. Als das BAMF angesichts höherer Asylantragszahlen mit der Bearbeitung der Anträge nicht mehr hinterher kam und sich ein immer größerer Rückstau an unbearbeiteten Anträgen häufte, wurde McKinsey seit Oktober 2015 beauftragt, die Abläufe im BAMF zu optimieren. In Berlin halfen sie auch - zunächst pro bono - das Lageso-Chaos zu beheben und in anderen Ländern Europas sind schon längst Unternehmensberaterfirmen im flüchtlingspolitischen Geschäft. Doch: Effizienz bedeutet nicht Effektivität - und das ist bei Asylentscheidungen ein sehr wichtiger Unterschied. Durch die Einführung verschiedener Spuren im Asylverfahren, bspw. eine schnelle für aussichtsreiche Kanditat*innen und eine langsame für weniger aussichtsreiche, konnten Bearbeitungszeiten verringert werden. Ob McKinsey auch für die Erteilung von subsidiärem Schutz statt Flüchtlingsstatus für viele syrische Flüchtlinge verantwortlich ist, wie in diesem Artikel angedeutet, halte ich für zweifelhaft - dies scheint mir eher eine Anweisung des Ministeriums gewesen zu sein, die letztlich ineffizient und ineffektiv ist. Die McKinseyisierung in der Politik hat mithin in anderen Politikfeldern auch gar nicht einen solchen direkten Einfluss auf politische Entscheidungen. Vielmehr werden mit einer Strukturierung von Abläufen, die unternehmerischen Zielen dienen, andere politische Zielen unterlaufen - in diesem Fall sowohl sicherheitspolitische als auch menschenrechtliche. Dass sich der Rückstau der Asylanträge nun auf die Gerichte verlagert hat, ist ein Zeichen, dass der Rechtsstaat funktioniert. Hier muss die Judikative auffangen, was die Exekutive eingespart hat. Kann man nur hoffen, dass die Judikative nun nicht auf noch mckinseyistisch getrimmt werden soll - und dass das BAMF wieder verstärkt auf Effektivität setzt statt auf Effizienz.

Die McKinseyisierung des Asyls: Effizienz statt Effektivität im BAMF

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Kommentare 1
  1. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor mehr als 6 Jahre

    Was McKinsey mit dem BAMF anstellte, hatte Die Zeit auch einmal sehr schön aufgeschrieben. https://www.piqd.de/fl...

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