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Flucht und Einwanderung

Die Krise der Flüchtlingsrückkehr: Abschiebungen sind nicht nur für Abgeschobene gefährlich

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDonnerstag, 28.11.2019
While the number of refugees worldwide has nearly doubled in the past decade, if there is a crisis today, it is one of refugee return.

So fasst Stefanie Schwartz kürzlich das Problem zusammen, dass immer mehr Staaten versuchen, sich der Verantwortung für Flüchtlinge zu entziehen, indem sie sie durch Druck oder Abschiebungen zur Rückkehr zwingen. Dass dies zu Armut, Gewalt, Konflikten und letztlich erneuten Vertreibungen führt, das wird gerade am Beispiel Afghanistans deutlich, wie Hadi Marifat in einer Studie und im hier geteilten Interview von Catarina Lobenstein zeigt: Das Herkunftsland und die Gesellschaft haben sich seit der Emigration verändert (wenn sie beim Verlassen nicht eh Kinder waren). Rückkehrende sind meist ohne Netzwerke und Unterstützungsstrukturen, gelten als Versager wenn nicht als Verräter. Haben sie ein Haus oder Land gehabt, so leben dort andere Familien. Konflikte sind so vorprogrammiert und Rückkehrende sind nicht nur besonders gefährdet, sondern auch anfällig für militante Gruppen. Marifat schildert dies sehr eindringlich und plastisch. Die Politik der Abschiebungen aus Deutschland, die innenpolitische Härte demonstrieren soll, ist insofern völlig kontraproduktiv: Sie führt zur Destabilisierung Afghanistans und zu vermehrter Flucht aus dem Land. Ähnliches gilt übrigens auch für Syrien: Pläne, Syrer aus der Türkei – oder aus anderen Zufluchtsstaaten – nach Syrien abzuschieben, wird zu vielfacher neuer Vertreibung führen.

Schwartz, die die Probleme von Rückkehr am Beispiel burundischer Flüchtlinge schildert, schlägt übrigens einen in Forschung und Praxis zunehmend diskutierten Ansatz vor: Reisefreiheit für Flüchtlinge. Wenn Flüchtlinge kurzzeitig in ihre Herkunftsländer reisen können (und wieder zurück ins Asylland), so können sie Netzwerke wieder aufbauen, die ihnen eine freiwillige Rückkehr irgendwann ermöglichen. Anstatt Besuche in der Heimat mit Entzug des Asyls zu bestrafen, sollte dies für den Vorteil aller gefördert werden.

Die Krise der Flüchtlingsrückkehr: Abschiebungen sind nicht nur für Abgeschobene gefährlich

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