Lesenswerter Essay der palästinensisch-amerikanischen Journalistin Laila Al-Arian in der New York Times.

Am 15. Mai griff die israelische Armee ein Hochhaus in Gaza an. In dem Gebäude befanden sich die Büros verschiedener Medienorganisationen, darunter AP und Al Jazeera. International wurde der Angriff von vielen Seiten massiv kritisiert. "Reporter ohne Grenzen" sprachen von einem Kriegsverbrechen. 

Der Angriff zerstörte allerdings auch die Existenz zahlreicher Palästinenser, die noch vor wenigen Tagen in ebenjenem Hochhaus lebten. 

Einer von ihnen war Al-Arians Großvater, Abdul Kareem, der all seine Ersparnisse in ein Apartment gesteckt hatte und dieses seinen Enkelkindern vermachen wollte.

Abdul Kareems Leben war stets geprägt von Vertreibung und Zerstörung. In all den Jahren des Krieges und der Besatzung musste er mehrfach fliehen. Sein Zuhause wurde immer wieder zerstört.

Wie zahlreiche andere Palästinenser, war Abdul Kareem meist heimatlos. Er lebte und arbeitete in mehreren arabischen Staaten, nachdem er vertrieben wurde. 

Meist konnte er sich aufgrund seines palästinensischen Hintergrundes nichts Langfristiges aufbauen. 

"My grandfather bought an apartment from an Egyptian family, but he wasn’t permitted to register it in his name because he was Palestinian. When he and his family left Cairo for a short trip, the Egyptian family moved into the apartment and took it over."

Abdul Kareem hielt es im Exil nicht aus. Nach einigen Jahren in den USA kehrte er in seine Heimat zurück. Er pflegte Kontakte mit Freunden und Verwandten in Gaza, während seine Frau, seine Kinder sowie seine Enkelkinder ihn nicht mehr besuchen konnten. 

2019 verstarb Abdul Kareem. 

Was Al-Arian heute darüber denkt:

A part of me is relieved that he is not alive to witness what many in Gaza today describe as the worst assault yet.