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Wo haben Juristen ihr Frauenbild her?

Margarete Stokowski
Autorin
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Margarete StokowskiSamstag, 09.12.2017

Ich habe schon oft Leute sagen hören, „ach, ich hätte doch Jura studieren sollen“, inklusive mich selbst. Aber ich dachte auch immer, ich wär' durch dieses Studium nicht durchgekommen. Die falsche Art von Lernerei, die falsche Art von Leuten, für meinen Geschmack. Jetzt, wo ich diesen Text in der „Süddeutschen“ gelesen habe, denke ich auch noch: die falsche Art von Übungen.

Die SZ berichtet von der Juristin Dana-Sophia Valentiner, die knapp 100 Fälle untersucht hat, mit denen Studierende in Hamburg an zwei Jura-Fakultäten auf ihr erstes Staatsexamen vorbereitet werden.

„Frauen, so der Befund, kommen dort nur sehr selten vor, 80 Prozent des Fall-Personals ist männlich. Und wenn sie auftauchen, dann meist nicht eigenständig, sondern als Anhängsel eines Mannes: als seine Ehefrau, Sekretärin oder Geliebte.“

Nun könnte man auch sagen: Wer Jura studiert, ist schlau genug, von solchem Quark zu abstrahieren. Aber so funktionieren Gehirne nicht. Ute Sacksofsky, Prodekanin des Fachbereichs Rechtswissenschaft in Frankfurt, erklärt dazu, es sei nicht gut für die Studierenden, wenn die Übungen immer wieder klischeehafte Rollenverteilungen enthalten:

„Wenn junge Frauen in solchen Fällen zum Beispiel immer nur 'der Rechtsanwalt' lesen, dann ergibt sich für sie das Bild, dass das Normale eben ein männlicher Rechtsanwalt ist. Das macht es für Frauen schwerer, sich in diesen Rollen vorzustellen.“

Ich würde ergänzen: Für die männlichen Studenten ist es auch nicht gut, wenn sie das Gefühl kriegen, sie gehören qua Geschlecht zur juristisch kompetenteren Hälfte der Menschheit. Solche Typen will man sich ja auch nicht heranzüchten.

Valentiner erklärt ihre Ergebnisse auch im Hinblick auf frühere Studien damit, dass es im Recht einen „Mythos der Objektivität und Neutralität“ gibt:

„Wer sich für Gerechtigkeit in der Welt zuständig fühlt, dem mag es mitunter an Reflexionsbereitschaft über eigene Vorurteile fehlen.“

Manchmal muss ich ganz plötzlich mitten am Tag an Thomas Fischers Kolumne denken.


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