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Warum eigentlich Habeck, warum nicht Baerbock?

Margarete Stokowski
Autorin
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Margarete StokowskiDonnerstag, 30.05.2019

Ich freue mich, wenn die Grünen als Partei erfolgreich sind, aber warum sie ausgerechnet Robert Habeck als ihren Erlöser feiern, verstehe ich nicht. Ulrich Schulte schreibt in diesem Kommentar für die taz über die Frage, warum Habeck als Kanzlerkandidat gehandelt wird und nicht Annalena Baerbock, die zweite Parteivorsitzende.

Allein die Tatsache, dass Baerbocks Kandidatur nicht ernsthaft erwogen wird, zeigt, wie Machtfragen im Jahr 2019 noch verhandelt werden. In dem Hype um Habeck steckt eine ordentliche Portion Misogynie. Der Mann gilt als gesetzt, die Frau als, nun ja, ganz fähig – aber eben nicht kanzlerinnentauglich. „Nichts gegen Annalena Baerbock“, knödelt Jörges in seiner Eloge auf Habeck gönnerhaft, „sie ist ein kompetentes und sympathisches Gesicht ihrer Partei.“ Kompetent und sympathisch? Da schwingt wenig subtil mit: Wenn es wirklich wichtig wird, Baby, lass mal die Männer ran.

Schultes Text finde ich nicht ausschließlich gut: eigenartig, wie er die Geschlechterhierarchie an der Grünenspitze kritisiert und dann schreibt, dass die beiden im Grunde die Rollen tauschen („Baerbock ist der Mann, Habeck die Frau. Sie blickt kühler auf die Dinge als er.“), da geht noch was in Sachen Klischeeabbau.

Aber er spricht ein Unbehagen an, das ich schon länger mit Habeck habe, nicht nur weil er Bücher schreibt mit Titeln wie „Wer wagt, beginnt. Die Politik und ich“. Sicher auch, weil ich mal einen Spiegel-Text gelesen habe, in der Robert Habeck und Ska Keller in einer Pressekonferenz der Grünen auftraten:

Er dreht sich zu Keller. Sie trägt ein rotes Kleid, das ihre Oberarme freilässt, auf den linken Oberarm ist ein Drache tätowiert. Habeck streckt die Hand aus und fährt mit seinem Daumen über den Drachen auf Kellers Haut, einmal von oben nach unten. "Ich wollt schon immer mal den Drachen anfassen", sagt er.

Wow, Sympathieträger. Ich kann mir vorstellen, dass sich lockere Erdkundelehrer mit Neigung zu Kanutouren ihm identifizieren. Mich holt er nicht ab, im Gegenteil.

Warum eigentlich Habeck, warum nicht Baerbock?

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Kommentare 2
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 5 Jahre

    Ich kann das auch verstehen, aber den Artikel finde ich trotzdem einen ziemlich üblen Durchlauferhitzer. Anlehnend an den letzten Satz würde ich sagen - das Spiel der Medien sollten die Grünen tatsächlich nicht mitspielen. Die Partei ist geprägt von vielen starken Frauen und das nicht erst seit gestern. Ihre offensichtliche personelle Überlegenheit kommt genau da her. Hier reagiert der Autor (Medien) auf einen anderen Autor (Medien)- das hat erstmal gar nichts zu tun mit Abläufen in der Partei. Ich bin sicher, dass es keinen Habeck- Automatismus geben wird, das wäre untypisch. Und wenn es einen Hype gibt um Habeck, dann hätte ich schon gerne etwas genauer erklärt bekommen, an welcher Stelle Schulte zur Einsicht gekommen ist, dass der misogyn ist.

    So aus der Partei raus sag ich mal: "Habeck der Erlöser" ist viel mehr ein außerparteilicher Narrativ, als dass er in der Partei in allen Köpfen als Messias rumgeistern würde. Außer mit diesem saudummen Stern Cover bedient er das doch auch nicht.
    Ich mag ihn mindestens für seine immer wieder überraschend empathische Gesprächsführung, für seine "gewaltfreie" Kommunikation. Mindestens da ist er eben gerade nicht „traditionell männlich“.

  2. Ulrich Krökel
    Ulrich Krökel · vor fast 5 Jahre

    Kann ich alles unterschreiben. Mich holt er auch nicht ab, der Habeck. Die gute Nachricht: Ich kenne sogar paddelnde Erdkundelehrer, denen er auf die Nerven geht.

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