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Feminismen

Die Frau, die Netflix und seine Unternehmenskultur erschuf und Opfer ihres eigenen Systems wurde

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberDienstag, 09.02.2016

Dieser Text handelt von Patty McCord, dem Kopf hinter der wegweisenden Arbeitsplatzkultur von Netflix, die viele für den Erfolg des Unternehmens und seine Entwicklung vom DVD-Versanddienst zu einem globalen Unterhaltungsgiganten verantwortlich machen. Das 124-seitige Exposé, das McCord kreierte, wurde inzwischen 13 Millionen mal im Netz geteilt, Sheryl Sandberg nannte es "das wichtigste Dokument überhaupt, das im Silicon Valley entstanden ist". 

Es beschreibt eine Arbeitsplatzkultur, die auf persönlicher Verantwortung und auf der tatsächlichen Umsetzung zwischenmenschlicher und leistungsorientierter Werte beruht. In vieler Hinsicht stellt es die vorherrschende Philosophie und Praxis größerer Unternehmen auf den Kopf. Jeder kann so lange Urlaub nehmen, so viel reisen und dann zur Arbeit kommen, wann er möchte, so lange er oder sie kreative Resultate erbringt. Es gibt null Toleranz für Dominanzgehabe und Diskriminierung, bei Jobverlust werden recht großzügige Abfindungen gezahlt. Allerdings ist es auch einfach, den Job zu verlieren, wenn man Entscheidungen mitverantwortet, die zu unternehmerischen Katastrophen führen. 

Wie dieses ergänzende NPR-Interview mit McCord deutlich macht, wurde ihr letztlich genau diese Politik zum Verhängnis. Sie verlor ihren Job, nachdem sie sich für eine Unternehmensentscheidung einsetzte, die zum Verlust von 800.000 Abonnenten führte. Inzwischen haben einige Unternehmen diesen Ansatz mit gemischtem Erfolg aufgenommen. Man kann darüber also geteilter Meinung sein, vor allem aus unserer vergleichsweise noch recht geschützten deutschen Arbeitsrechtsperspektive. Wenngleich man sich fragt, wo VW und die Deutsche Bank heute stehen würden, wenn sie Elemente dieser Unternehmenskultur übernommen hätten. In jedem Fall eine faszinierende Geschichte und eine faszinierende Frau, die hinter dem Erfolg des Unternehmens stecken, das uns "House of Cards" und "Orange Is the New Black" gebracht hat.        

Die Frau, die Netflix und seine Unternehmenskultur erschuf und Opfer ihres eigenen Systems wurde

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 8 Jahren

    Verblüffend, wie viral eine an sich langweilige Präsentation über Unternehmenskultur gehen kann. Gerade der darin enthaltene Satz "We're not a family" begegnete mir in den letzten Tagen immer wieder.
    Die Story ist packend - und ein gutes Beispiel dafür, wie das Valley insgesamt tickt. Netflix ist ja (inzwischen) in bester Gesellschaft mit diesem Ansatz.
    Wenn man möchte, kann man aus dieser Entwicklung auch ein Comeback eine Vulgär- Stoizismus herauslesen. Bücher wie "The Obstacle is the Way" berufen sich fast ausschließlich auf Seneca und sind zur Unternehmerbibel geworden.
    Hier beispielhaft ein Zitat eines Ex-Netflix-Bediensteten:
    "Netflix is a high-performance and high-pressure culture, but I thrived on it. I think a lot of the culture of fear idea comes from how you approach challenges. Whenever I started feeling like I was falling short of what the company required from me, I viewed it as an opportunity to learn and grow, instead of blaming the culture for my anxiety. It worked well for me. I looked at myself in the mirror first, and did whatever it took to build my skills and knowledge. " http://bit.ly/20KDFs0

    1. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor 8 Jahren

      Das mit dem Vulgär-Stoizismus ist super. Ich persönlich würde nicht so arbeiten wollen und könnte es auch nicht. Aber im Gegensatz zum Old-Boys-Network oder dem Young-Old-Boys-Network, die bestimmen, wie die Unternehmenskultur außerhalb einiger weniger Unternehmen im Silicon Valley funktioniert, ist das ein spannender Ansatz. Ich glaube, das hat viel damit zu tun, dass er von einer Frau kommt, die frustriert miterlebt hat, wie schlecht die Old-Boys-Networks oft funktionieren. Deswegen auch in diesem Kanal...

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