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Verbrechen ohne Strafe: Was Putin und Raskolnikow eint – und trennt

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckFreitag, 28.01.2022

Geopolitiker, Militärstrategen, Sicherheitsexperten, Russland-Erklärer, Kreml-Astrologen haben in diesen Tagen und Wochen Konjunktur. Sie sagen, ob Putin die Ukraine angreifen wird, dass er Respekt verdient, welche legitimen Sicherheitsinteressen Russland und welche Fehler die Nato gemacht hat, ob es gut wäre, an die Ukraine Waffen zu liefern, wie der Westen sich verhalten sollte usw. usf. Es ist verblüffend, wie bei dem vielen Reden über die so genannte Ukraine-Krise elementare und triviale Wahrheiten immer mehr aus dem Blickfeld geraten. Etwa: Russland ist militärisch eines der stärksten Länder der Welt. Niemand bedroht es oder würde es ernsthaft angreifen wollen. Umgekehrt ist Putins Russland bereits zweimal in die Ukraine einmarschiert und führt dort auch gegenwärtig noch Krieg. Ebenso hat Russland in zwei weiteren Ländern Krieg geführt (Republik Moldau und Georgien) und sie zerstückelt. Putin und sein Regime bedrohen fast jeden Nachbar Russlands in irgendeiner Weise, wenn nicht militärisch, dann ökonomisch, mit Cyberwaffen oder propagandistisch und Putins Geheimdienstler ermorden europaweit Kritiker oder vermeintliche Verräter. Angesichts dessen ist es wohltuend, ab und zu Texte zu lesen, in denen jemand gewissermaßen sagt: Der Kaiser ist nackt. Ein solcher Text ist streckenweise das Porträt Alexej Nawalnys im Magazin Time, das vor kurzem erschien. Nawalny kommt darin mit der - schriftlich aus dem Lager übermittelten - Aussage zu Wort, dass der Westen immer wieder in Putins simple Fallen tappe. Es sei nicht die Nato, die Putin schlaflose Nächte bereite, so Nawalny, sondern die Möglichkeit demokratischer Entwicklungen in den Nachbarländern Russlands, und das allein sei der Grund für Putins fortgesetzte Aggressionspolitik. Ein anderer Text - der, den ich hier empfehle, verfasst von dem Schriftsteller Christoph Brumme - nähert sich Putin über den Helden von Dostojewskis Roman "Verbrechen und Strafe", den größenwahnsinnigen Studenten und Mörder Rodion Raskolnikow. Brumme beschreibt auf kluge Weise, was der Psychopath Raskolnikow und Putin gemeinsam haben - und was die beiden trennt. Obwohl der Autor weder Hitler noch Stalin erwähnt, kommt man beim Lesen nicht umhin, an sie zu denken. Hitler hat die Welt in den Abgrund gestürzt, Stalin zumindest einen erheblichen Teil der Welt. Inzwischen ist hinlänglich erwiesen, dass beide größenwahnsinnige Psychopathen waren, die Abermillionen Menschen manipulieren konnten, die für ihre Ziele ohne jegliche Gewissensbisse Millionen von Menschen vernichteten und die eine Welt ohne ihre Herrschaft für nicht existenzwürdig hielten. Brumme erinnert in seinem Text an einen Satz Putins aus dem Jahr 2018: "Wozu brauchen wir eine Welt, wenn darin nicht Russland ist?!"

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