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Das in Russland seit August 2014 geltende Einfuhrverbot für Lebensmittel aus der EU und einigen anderen europäischen Ländern wird vor Ort bekanntlich auf bizarre Weise umgesetzt: Ähnlich wie beim stalinistischen Kampf gegen Kulaken suchen Trupps übereifriger Beamter und petzgeiler Privatdenunzianten in Geschäften nach heimlich importierten Lebensmitteln aus den Verbotsländern. Die werden dann - meistens vor laufenden Kameras russischer Staatsmedien - von Bulldozern plattgewalzt. Wie zum Beispiel Äpfel aus der Republik Moldau, die, auf welchen Wegen auch immer, doch den Weg nach Russland gefunden haben. Die kleine Ex-Sowjetrepublik Moldau, einst der „Obstgarten der Sowjetunion“, ist vom Lebensmittelimportverbot besonders betroffen – und war es schon vor den EU-Sanktionen gegen Russland, die nach der Annektierung der Krim und dem Krieg in der Ostukraine verhängt wurden, worauf Russland seinerseits mit Sanktionen reagierte: Weil der russischen Führung der EU-Annährungskurs der Republik Moldau nicht passte, verhängte sie unter dem Vorwand der Lebensmittelsicherheit bereits ab September 2013 ein Importverbot für moldauischen Wein und Cognac, später für moldauisches Obst und Gemüse. Also gegen die Hauptexportartikel des Landes. Vor kurzem nun hat das „Moldova Agriculture Competitiveness Project“ eine äußerst originelle Videoantwort auf die russischen Sanktionen publiziert – zugleich ein Werbespot für moldauisches Obst. Das Zwei-Minuten-Video sagt ziemlich viel über das Land (nicht über seine ultrakorrupten Machthaber, mehr dazu hier in einem SPON-Artikel von mir) und über seine Bewohner aus. Es wurde inzwischen mehr als 800.000 Mal abgerufen. Anschauen, lachen und – sofern möglich – moldauisches Obst kaufen.
Quelle: Moldova Agriculture Competitiveness Project/Atelierul Sergiu Prodan youtube.com/
Grandios!
Sehr schöner Aufhänger, um einen kleine Blick in die Situation des Landes zu werfen. Gute Idee, deinen Spon-Hintergrundartikel zu verlinken allerdings ist da scheinbar etwas schief gelaufen. Ich kann keinen Link entdecken.