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Serbien und der Völkermord von Srebrenica: Anklage für das Erinnern

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSamstag, 20.02.2016

Der serbische Regierungschef Aleksandar Vučić war während der Jugoslawien-Kriege ein glühender Kriegshetzer und bis vor wenigen Jahren noch ein Ultranationalist. Dann erkannte er, dass damit in Serbien keine Wahlen mehr zu gewinnen sind und wandelte sich zum nationalistischen Pro-Europäer. Als Zeichen einer glaubwürdigen Reue über die Verbrechen, an denen sie verbal mitgewirkt haben, müssten Leute wie er eigentlich versprechen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Vučić jedoch spielt den großen Versöhner: Letztes Jahr fuhr er zur Veranstaltung zum Gedenken an den Völkermord von Srebrenica, wo er mit einem Steinhagel empfangen wurde und flüchten musste. Später verkündete er großzügig, dass Serbien für die Opfer des Völkermordes etwas spenden würde. Derzeit wirft Vučić dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag vor, Serbien nicht zu respektieren, und er will sich noch überlegen, ob er seinen ehemaligen Parteichef Vojislav Šešelj, der in Den Haag angeklagt ist und vorübergehend nach Serbien zurückreisen durfte, ausliefern lässt oder nicht. Soweit Vučićs Art der Vergangenheitsbewältigung. Ganz darein fügt sich ein besonders perfider Fall des Umgangs mit dem Völkermord von Srebrenica: Im Juli letzten Jahres verbot das serbische Innenministerium in Belgrad eine Gedenkveranstaltung für die Opfer von Srebrenica – just einen Tag bevor Vučić zu seiner geplanten, dann unerwartet verhagelten, Show nach Srebrenica aufbrach. Trotz des Verbotes versammelten sich einige hundert, zumeist junge Menschen in Belgrad und zündeten Kerzen für die Opfer des Völkermordes an. Nun soll eine der Organisatorinnen – Anita Mitić, die Vorsitzende der NGO „Jugendinitiative für Menschenrechte“ – wegen Verletzung des Versammlungsrechtes angeklagt werden. Diese Angelegenheit könnte in Serbien zu einem Testfall für den Umgang mit der Vergangenheit werden.

Serbien und der Völkermord von Srebrenica: Anklage für das Erinnern

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