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Europa

Rumäniens neue Monster-Kathedrale

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSonntag, 25.11.2018

In Rumänien steht das nach dem Pentagon zweitgrößte Gebäude der Welt: das s. g. "Haus des Volkes", das einst dem Diktatorenehepaar Ceaușescu als Wohnsitz dienen sollte und das heute die beiden Parlamentskammern sowie einige andere staatliche Institutionen beherbergt. In unmittelbarer Nähe dieser zu Stein gewordenen Tragödie Rumäniens unter Ceaușescu wurde heute die größte orthodoxe Kathedrale der Welt geweiht und eingeweiht: die "Kathedrale der Erlösung der [rumänischen] Volkschaft" (Catedrala Mântuirii Neamului, wobei die Konnotation des rumänischen Wortes neam, dt.: Volkschaft, Gattung, Geschlecht, unübersetzbar ist). Die Kathedrale hat monströse Dimensionen: Sie steht auf einer Grundfläche von 38.000 Quadratmetern, das sind mehr als fünf Fußballfelder, ist 120 Meter hoch (bewusst höher als das "Haus des Volkes" und als die Moskauer Erlöserkathedrale), bietet 5.000 Personen Platz und hat bislang etwa 110 Millionen Euro gekostet - überwiegend Steuergelder. Die Kathedrale ist, zugleich mit dem Ausbau des "Hauses des Volkes" zum Parlamentspalast, das in der rumänischen Öffentlichkeit umstrittenste postkommunistische Bauprojekt. Viele Menschen sind empört über die Verwendung von Steuergeldern in einem der ärmsten EU-Länder, in dem in vielen Schulen und Krankenhäusern die Heizung nicht funktioniert, auch empört über die Megalomanie der Rumänischen Orthodoxen Kirche, die seit Jahren mit Protzerei, Korruptionsskandalen und Securitate-Spitzelaffären Schlagzeilen macht und dies mit einer nationalistischen, ultrareaktionären, christlich-fundamentalistischen Rhetorik zu übertönen versucht. Dennoch ist die heutige Weihung ein Staatsakt in Rumänien. Ana Maria Luca vom Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) beschreibt die Geschichte des Baus und die bis heute andauernden Kontroversen um das Projekt. Warum die Weihung der Monster-Kathedrale auch eine gewichtige Rolle im aktuellen Weltorthodoxiestreit spielt, kann man hier nachlesen.

Rumäniens neue Monster-Kathedrale

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Kommentare 2
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

    Und wie ist die Prognose: Wird die Kirche diesen Megabau dauerhaft mit 5000 Gläubigen füllen können?

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 5 Jahre

      Der Patriarch Daniel meinte, es würden niemals alle Gläubigen hineinpassen, denn das ganze rumänische Volk sei orthodox... :-)
      Im Ernst: Außer bei einigen raren Gelegenheiten wird die Kirche wohl niemals ganz voll werden, wie bei allem Mega-Kathedralen.

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