Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Europa

Nach den EU-Wahlen: Die rechte Revolution ist (vorerst) abgesagt

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

Zum User-Profil
Simone BrunnerMittwoch, 05.06.2019

Wie viel wurde über sie geschrieben, diskutiert, spekuliert: Die Zugewinne der Rechtspopulisten bei den EU-Wahlen. Wenngleich es in vielen EU-Ländern einen Trend in Richtung Rechts gibt, ist doch der große Rechtsruck ausgeblieben, analysiert EU-Experte Stefan Lehne im Interview mit der Wiener Zeitung:

Vor den EU-Wahlen haben sie den Mund sehr voll genommen. Italiens Innenminister, Lega-Chef Matteo Salvini, sagte, sie werden mindestens die zweitgrößte Fraktion werden und dass er die Geschichte Europas verändert wird. Frankreichs Marine Le Pen sprach von einer Revolution, Ungarns Viktor Orban meinte, dass sie die Pro-Migrations-Mehrheit im EU-Parlament kappen werden. Gemessen an diesen Ansprüchen war das Ergebnis dürftig.

Was das Wahlergebnis für das EU-Parlament bedeutet, bringt Lehne in diesem sehr lesenswerten Interview gut auf den Punkt - und wie die Rechtspopulisten wohl neuerdings daran scheitern werden, sich in einer Fraktion zu bündeln. Erst heute erteilte Kaczynski Salvinis Ambitionen, eine Fraktion mit der AfD und Le Pen und möglicherweise auch der polnischen PiS bilden zu wollen, eine Absage. Das verweist wiederum auf die Achillesferse der Rechten: ihre Vernetzung und Konsolidierung untereinander. Zu unterschiedlich sind ihre Ansichten, wenn es zum Beispiel um Russland geht.

Nach einer rechten Revolution im Europaparlament sieht es also vorerst nicht aus.

Nach den EU-Wahlen: Die rechte Revolution ist (vorerst) abgesagt

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 1
  1. Jürgen Klute
    Jürgen Klute · vor fast 5 Jahre

    Es kommt auf den Maßstab an. An ihren Erwartungen gemessen, haben die rechten Parteien bei der Europawahl ihr Ziel leicht verfehlt. Allerdings darf nicht nur auf die Zahl der Mitglieder rechter Parteien schauen, die trotz allem viel zu hoch ist, sondern auch auf nationalistische Positionen in anderen EU-Fraktionen – also z.B. Fidesz in der EVP. Und auch auf linker Seite gibt es Nationalisten (etwa Mélenchon). Erst die Summe aller Nationalisten im EP (egal, ob rechts oder links) macht das Problem aus.

    Der größte Erfolg liegt aber sicher darin, dass sie in einigen Mitgliedsländern die Regierung stellen oder an Regierungen beteiligt sind. Damit bekommen rechte Parteien Einfluss im EU-Rat. Und sie bekommen erstmals einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf die Neubildung der EU-Kommission. Die Mitgliedsländer wählen zwar nicht die Kommissare, aber sie haben das Nominierungsrecht.

    Die tatsächliche Dimension des Rechtsrucks in der EU wird erst sichtbar, wenn man alle drei an der EU-Gesetzgebung beteiligten Institutionen in den Blick nimmt. Dann aber gibt es nicht den geringsten Grund zur Entspannung. Die neue Machtkonstellation wird es deutlich schwerer machen, die nötigen EU-Reformen auf den Weg zu bringen. Die Berliner Bundesregierung (dort liegt der Kern des europäischen Problems, nicht in Ungarn, nicht in Polen) wird die zusätzliche Unterstützung beim Ausbremsen von Reformen zu schätzen wissen. Eine sinnvolle Klimapolitik wird sich in dieser neuen Machtkonstellation trotz der Zuwächse der Grünen nur sehr schwer durchsetzen lassen. Und erst recht wird es schweirig, die dringend nötige soziale Säule der EU auszubauen. Das dürfte zu weiteren Frustationen auf Seiten der Wähler*innen führen, die der EU nicht gut tun, sondern die zur Erosion der EU beitragen. Die Hauptverantwortung dafür liegt gar nicht mal so sehr bei den rechten Parteien, sie ist in Berlin bei der Budnesregierung zu verorten und ihrer jahrelangen Reformverweigerung, die erst die rechten Parteien starkt gemacht hat.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Europa als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.