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"Mut an der Ostsee": Über die russisch-deutsche Wahlverwandtschaft

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerSonntag, 11.10.2020

Nawalny, Belarus – das Verhältnis zwischen Moskau und Berlin wird gerade neu austariert. Es hat sich viel angestaut in den vergangenen Jahren zwischen der Moskwa und der Spree – von der Krim-Annexion 2014, dem Krieg im Donbass bis hin zum Berliner Tiergartenmord, doch erst anno 2020 scheint zu einem möglichen Wendepunkt geworden zu sein, mit der Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, der in Berlin behandelt wird, und den Protesten in Belarus.

Der Osteuropa-Historiker Martin Schulze Wessel hat für die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen erhellenden Abriss über die russisch-deutsche (und dabei eher eine russisch-preußische) Wahlverwandtschaft geschrieben, von Peter dem Großen über "Great Game" bis hin zu einem (durchaus kritischen) Kommentar zu Nord Stream. Ein Verhältnis, in dem oft nicht Interessenabwägungen, sondern Emotionen die Hauptrolle spielten.

Beide Staaten waren Aufsteiger und Eindringlinge in das System der großen Mächte. Preußen, zu diesem Zeitpunkt noch eine Mittelmacht mit weit auseinanderliegenden einzelnen Territorien, sah sich umgeben von Nachbarn wie Hannover, Mecklenburg und Sachsen-Polen, die seinen rücksichtslosen machtpolitischen Aufstieg argwöhnisch beobachteten. Als martialischer Eindringling, der in die erste Liga des europäischen Mächtesystems strebte, galt auch das Zarenreich. Beide Staaten krempelten die Architektur der bestehenden Verhältnisse um und stießen, Russland im Großen und Preußen im Kleinen, auf die Gegenwehr der Staaten, die den Status quo verteidigten.


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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 3 Jahre

    Der parallele Aufstieg verband, Russland rettete mehrmals Preußen, aber es gab auch andere Facetten.

    Also das bei Bismarck Emotionen, nicht Interessen vorherrschend waren, ist etwas übertrieben.

    Der Zar etwa konnte sich nur schwer daran gewöhnen, dass das zum Deutschen
    Reich erweiterte und damit veränderte Preußen nicht mehr, wie Karl Marx (!) spottete, „Vorder-Russland“ war.

    Selbstbewusst entgegnete Otto von Bismarck dem entsetzten Zaren einmal, er wolle lieber eine Revolution machen als eine erleiden.

    Bismarcks Russlandpolitik war gerichtet auf Zusammenarbeit, die nicht
    in Abhängigkeit endet. Er fürchtete, eine antirussische Politik führe zu
    feindlichen Allianzen und letztlich zu Krieg, was dann im Ersten Weltkrieg
    auch tatsächlich geschah. Über die inneren Widersprüche des Zarenreiches
    machte sich der Reichskanzler, der seine außenpolitischen Lehrjahre als
    preußischer Gesandter in St. Petersburg verbracht hatte, kaum Illusionen.

    Das scheint mir immer noch aktuell. Oder?

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