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Moderne Sklaverei? FT-Recherche in den deutschen Schlachthöfen

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerSonntag, 10.01.2021

Covid-19 hat ein Schlaglicht auf die  Zustände in der deutschen Fleischindustrie geworfen. Hungerlöhne, Massenquartiere, Tierleid und zuletzt sogar der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest: Die deutsche Fleischindustrie sorgte zuletzt weltweit für negative Schlagzeilen.

Durch die massenhaften Corona-Ausbrüche in den Schlachthöfen sind die katastrophalen Zustände der Leiharbeiter, die meistens aus Osteuropa stammen, in den Blick geraten. Ein unmenschliches System aus Werkverträgen, Subunternehmen und Ausbeutung, mitten in der größten und reichsten Volkswirtschaft der EU. 

Subcontracting, which provided about two-thirds of abattoir workers, removed responsibility from meat companies. An abattoir did not hire workers directly; it paid subcontractors a flat rate for a given service — a certain amount of animals slaughtered or meat produced, for example. The subcontractors provided the workers, and thus were responsible for their pay, treatment and sometimes housing. But because subcontractors were paid by production, not by the hour, it was profitable to push workers to work ever faster, in long, gruelling shifts. Few workers withstood such conditions for longer than a year.

"Eine moderne Art der Sklaverei", nennt es sogar Raya ("I feel like a victim of some kind of modern slavery"), eine Bulgarin, die eigentlich anders heißt. Die Financial Times (FT) hat sie für dieses Thema in einer großen Recherche begleitet. Sie hat in einer Tönnies-Fabrik Rheda-Wiedenbrück gearbeitet und kämpft bis heute um ausstehende Zahlungen.

Bisher habe ich zum Thema keine derart umfangreiche Recherche gelesen, wie dieser hier: von ausgebeuteten Arbeitern über Tönnies-Vertreter bis hin zu zuständigen Politikern und Aktivisten. Sie zeichnen ein beklemmendes Bild. Sogar ein Arzt, der in der Nähe der großen Fabrik in Rheda-Wiedenbrück arbeitet, kommt zu Wort: "Viele kommen zu mir, wenn sie den Schmerz nicht mehr länger aushalten", sagt er.

Die Bundesregierung hat ein Gesetz beschlossen, wonach die Arbeiter ab 2021 direkt beim Fleischproduzenten angestellt werden müssen, zumindest bei der Schlachtung und Zerlegung. Somit sind Werkverträge (seit Januar) und Leiharbeit (soll ab April gelten) verboten. Immerhin. Viele zweifeln dennoch, ob die Missstände in der Branche damit wirklich der Vergangenheit angehören.

Moderne Sklaverei? FT-Recherche in den deutschen Schlachthöfen

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Kommentare 2
  1. Christoph Kruse
    Christoph Kruse · vor mehr als 3 Jahre

    Das hilft mir ja extrem viel, wenn ich piqd-Supporter bin (und regelmäßig bezahle) - damit mich der piqd-Beitrag dann genau bis vor die paywall der Financial Times führt... :-(

    1. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor mehr als 3 Jahre

      Lieber Herr Kruse, das tut mir leid - ich konnte den Artikel am Wochenende ohne Paywall und ohne FT-Abo auf der Seite lesen und bin davon ausgegangen, dass das auch bei anderen so ist, sehe aber jetzt gerade, dass ich nun auch vor der Paywall lande. Wenn es hilft, s. unten noch den Link zur Blendle-Version. Ansonsten werde ich versuchen, das in Zukunft besser zu organisieren bzw. zu berücksichtigen. Wie gesagt, tut mir leid! https://blendle.com/i/...

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