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Europa

Krimtataren: Die zweite Tragödie eines Volkes

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckMontag, 18.01.2016

Vor einigen Wochen geriet das Volk der Krimtataren kurzzeitig in den Fokus der ausländischen Öffentlichkeit – als Strommasten einer Trasse, die Strom von der Ukraine auf die Krim transportiert, gesprengt wurden, mutmaßlich von krimtatarischen Aktivisten und ukrainischen Nationalisten. Ansonsten gehören die Krimtataren zu den vergessenen Opfern der russischen Annexion der Krim. Etwa 280.000 Angehörige dieses Volkes lebten vor der Besetzung auf der Krim, rund 12 Prozent der Bevölkerung. Weil viele Krimtataren aktiv gegen die russische Besetzung demonstriert hatten, steht das Volk bei der Besatzungsmacht seither unter dem Generalverdacht der Kollaboration und des "Verrätertums". Aktivisten der Krimtataren wurden eingesperrt, ermordet, ein krimtatarischer Fernsehsender und andere Einrichtungen der Krimtataren geschlossen. Viele tausende Krimtataren verließen ihre Heimat inzwischen. Für das kleine Volk wiederholt sich damit die Tragödie vom Mai 1944, als auf Stalins Befehl binnen weniger Tage fast alle Krimtataren von der Halbinsel deportiert wurden – wegen angeblicher Kollaboration mit den deutschen Faschisten. Erst 1988 durften die Überlebenden und ihre Nachkommen wieder in ihre Heimat zurückkehren. Inzwischen hat sich der Europarat, das höchste europäische interstaatliche Menschenrechtsgremium, mehrmals sehr besorgt über die Lage der Krimtataren geäußert und der russischen Besatzungsmacht schwere Menschenrechtsverletzungen gegen die Krimtataren vorgeworfen. – Leider blieb das ohne Folgen. Die krimtatarische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Sevgil Musaieva-Borovyk schreibt aus einer sehr persönlichen Perspektive über die zweite Tragödie ihres Volkes. Ihr berührender Text ist in der Reihe "Menschen am Rand" des Osteuropa-Nachrichtennetzwerkes n-ost erschienen.

Krimtataren: Die zweite Tragödie eines Volkes

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Kommentare 4
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 8 Jahren

    Hoffe, dass die krimtatarische Bewegung nicht islamistisch wird. Als ich 2011 den im Artikel erwähnten Mustafa Dschemilew und andere Vertreter der Krimtataren traf, war ich überrascht von den Unterschieden: Mustafa Dschemilew ist ein klassischer sowjetischer Dissident, einige wenige jedoch waren von einem konservativen Islamverständnis geprägt. Durch die jetzige Situation - Dschemilew darf zum Beispiel die Krim nicht mehr betreten - könnte das kippen.

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor 8 Jahren

      Ja, manche befürchten das. Dabei pflegen die Krimtataren traditionell, ähnlich wie die Mehrheit der bosnischen Muslime, einen sehr "liberalen", weltoffenen Islam.

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 8 Jahren

      @Keno Verseck Sehe ich genauso. Aber die Zerfallskriege nutzte Bin Laden. So entdeckte man bei einer Razzia im bosnischen Sarajevo im Jahre 2002 das Gründungsprotokoll von Al-Qaida. Dennoch: Bosnien ist nicht islamisiert und Geschichte wiederholt sich auch nicht eins zu eins.

    3. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 8 Jahren

      @Achim Engelberg Interessant. Vielen Dank für die Ergänzungen.

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