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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán stellt sich gerne als Vorkämpfer und Verteidiger der von der „Brüsseler Reichsbürokratie“ bevormundeten und entrechteten und vom internationalen Kapital ausgebeuteten Ungarn wie auch anderer osteuropäischer Nationen dar. Vor ungarischem Publikum weist Orbán bis heute gerne darauf hin, wie korrupt die sozialistisch-liberale Regierung von 2002-2010 war. Doch Orbán und seine Partei Fidesz machen schon lange selbst durch kleinere und größere Korruptionsaffären Schlagzeilen, die häufig nicht den Weg in die internationalen Medien finden. Die „Neue Zürcher Zeitung“ nimmt einen aktuellen Korruptionsskandal zum Anlass für einen Überblick zum Thema „Bereicherung im System Orbán“. Der aktuelle Fall zeugt von der Schamlosigkeit der Cliquen in diesem System: Die Ungarische Nationalbank (MNB) hat Millionensummen in obskure Stiftungen transferiert und mit ihnen Orbáns Cliquen bedient. (Dass dies mit einem Sondergesetz verschleiert werden sollte, stieß sogar dem Staatspräsidenten und früheren Orbán-Vertrauten János Áder auf.) Der NZZ-Artikel legt, getreu des Rufes der Zeitung, alle wichtigen Fakten zur jetzigen Affäre und zu früheren Korruptionsskandalen nüchtern und detailliert dar – und schließlich gibt es noch einen kleinen Exkurs zum Mythos von Orbáns vermeintlich so erfolgreicher „unorthodoxer Wirtschaftspolitik im Interesse des Volkes“.