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Kommt 500 Jahre nach Luther die nächste Reformation nach Europa?
Denkfabrikarbeiter
Chefökonom des britischen Centre for European Reform (CER), ehemals Analyst in der Londoner City, financial journalism fellow beim Economist und PhD in VWL an der Stockholm University. Schreibt, denkt und diskutiert zu europäischen Wirtschaftsfragen: Makroökonomie, politische Ökonomie, Wachstum und Handel, gerne mit einem außenpolitischen Einschlag.
Jan Techau, Direktor von Carnegie Europe und Außenpolitikexperte, hat einen Abschiedsbrief geschrieben (er geht nach Berlin), in dem er Parallelen zwischen der Reformation 1517 und dem Zustand der EU und seiner Mitglieder heute analysiert. Der Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber mit dem Folgenden trifft er vielleicht doch den Kern:
If reformation comes to Europe, it will be about the same things that most revolutions are about: accountability, justice, participation, secure livelihoods, a fairer deal.
Er sieht noch am ehesten die Eurozone dazu in der Lage, eine Reformation zu initiieren — was allerdings die EU spalten wird.
Those inside believe the euro is too important to implode and will therefore agree to some sort of fiscal union, which essentially means political union. Those outside still want to benefit from the EU’s general framework but will unite around the idea that political union is one step too far.
Doch frage ich mich beim Lesen dieses Textes, warum er ausgerechnet die Eurozone, wo die Übereinstimmungen zwischen den Ländern sehr gering sind, als Keimzelle einer demokratischen, politischen Union sieht. Die Eurozone hat in der Vergangenheit bewiesen, dass der Durchwurschtelmodus länger anwendbar ist, als viele außerhalb der Eurozone gedacht haben. Welches politische oder ökonomische Ereignis sollte also die Eurozone zwingen, eine Fiskalunion und damit politische Union zu werden?
Quelle: Jan Techau EN carnegieeurope.eu
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