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Ist die Zeit der "Russlandversteher" vorbei?

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerSonntag, 20.03.2016

Nicht die USA bestimmen die westliche Politik gegenüber Russland, sondern Deutschland, schreibt die russische Politologin Lilia Shevtsova. In diesem Essay analysiert sie die russisch-deutsche Sonderbeziehung und geht vor allem auf die Ursprünge und Entwicklung der "Russland-Versteher" ein - jene Gruppe von Meinungsmachern, die man wohlwollend als außenpolitische Pragmatiker, weniger wohlwollend aber schlichtweg als Realitätsverweigerer bezeichnen könnte. Shevtsova stellt in diesem Text eine interessante Frage: Ist die Zeit der "Russlandversteher" - der Begriff wird im Englischen als Germanismus verwendet - vorbei? 

Der Text ist Teil einer groß angelegten Essay-Reihe, in der Shevtsova der Frage nachgeht, wie es dazu kommen konnte, dass westliche Beobachter und Experten bei der Antizipation der Ukraine-Krise und der russischen Aggressionspolitik so derart versagt haben ("How the West misjudged Russia"). Ich halte Shevtsova für eine der brilliantesten Kommentatoren aus Russland - messerscharfe Argumente, kühle Analyse, und sie nimmt sich auch bei Interviews auf angenehme Art und Weise kein Blatt vor den Mund. 

Ist die Zeit der "Russlandversteher" vorbei?

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Kommentare 15
  1. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor 8 Jahren

    Die Kernthese des Artikels scheint mir zu stimmen. Die Außenpolitik Deutschlands hat sich von Ostpolitik von Willy Brandt nach dem Prinzip "Wandel durch Annäherung" entfernt.

    Daneben macht der Artikel ordentlich Stimmung dafür, dass dies der richtige Weg ist und warnt vor einem Rückfall. Hier fehlen allerdings die messerscharfen Argumente. Es wird lediglich appelliert: "Let’s hope", "It would be good", "The best path is", "One could hope"

    1. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      Das stimmt, dieser Artikel ist in die Zukunft gerichtet geschrieben, weil es unter anderem auch um die künftige Ausrichtung der deutschen Russland-Politik geht. Shevtsova warnt in ihrer gesamten Essay-Reihe vor einem Rückfall in einen "status quo ante", weil das aus ihrer Sicht ja gerade der Grund war, dass der Westen die Außenpolitik Russlands falsch eingeschätzt hat. Ein lange propagierter "Wandel durch Annäherung" hat Russland ja eben nicht davon abgehalten, die Krim zu annektieren und den Donbass zu destabilisieren

    2. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Stimmst du mit ihrer Sicht überein? Ich überblicke die Sachlage nicht ausreichend, um mich für oder gegen das Konzept "Wandel durch Annäherung" zu entscheiden.
      Einige Kommentatoren sagen, es hätte mehr Annäherung (und somit keine Nato-Osterweiterung) geben müssen, um Krim-Annektion zu verhindern.
      Andere Kommentatoren sagen, die (schwache) Ostpolitik wurde von der russischen Regierung ausgenutzt, um die Krim zu annektieren.

      Ich bin daher mit der aktuellen Halb-Halb-Politik recht einverstanden: Bei der Nordstream 2 kooperieren, aber gleichzeitig mit Wirtschaftssanktionen steuern.

      Aber wie gesagt, ich halte mich für unfähig, eine richtige Position zu beziehen, da ich sonst nur die sehr polaren Positionen kenne.
      Wenn du mal über einen Artikel mit 10 alternativen Ansätzen für die Russlandpolitk stolperst (und am besten noch verständlich erklärt), bitte piqen.

      – LG

    3. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      @Christoph Zensen Noch einmal - das habe ich ja schon im Kommentar vorhin geschrieben - dass es zwischen vielen EU-Ländern und Russland vor dem Jahr 2014 beste - und ich meine: wirklich allerbeste! - wirtschaftliche Beziehungen gegeben hat, hat doch den Kreml nicht davon abgehalten, einen Krieg in Europa anzufangen. Ergo: ja, ich stimme mit Shevtsova überein.

    4. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Die Politik der Annäherung ist ja nicht nur rein wirtschaftlich zu verstehen. Ist das Argument Nato-Osterweiterung aus ihrer Sicht ohne Gewicht?

      Aber nehmen wir mal an, es ist so wie sie und Shevtsova sagen und "Wandel durch Annäherung" ist gescheitert. Welche Alternativen gibt es?

      P.S. Ich meine es ernst. Ein entnervtes "noch einmal" muss nicht sein.

    5. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      @Christoph Zensen Es mag schon sein, dass der Kreml selbst der Meinung ist, jeder Straßenprotest zwischen Kiew und Tiflis werde einzig und allein von der CIA organisiert, um Russland zu schwächen. Sich als Lösungsansatz die paranoide Weltsicht des Kreml anzueignen, halte ich aber für den falschen Weg. Und zu den Alternativen: Die Sanktionen gegen Russland haben zumindest dazu beigetragen, dass sich der Krieg in der Ostukraine nicht noch weiter ausgebreitet hat.

    6. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner "Es mag schon sein, dass der Kreml selbst der Meinung ist, jeder Straßenprotest zwischen Kiew und Tiflis werde einzig und allein von der CIA organisiert, um Russland zu schwächen. Sich als Lösungsansatz die paranoide Weltsicht des Kreml anzueignen, halte ich aber für den falschen Weg."

      Woher kommt das? Soll sich das auf meinen Beitrag beziehen oder ist das ein Satzbaustein, den Sie häufiger verwenden? Ich kann den Bezug in keinster Weise erkennen.

      Die Methode Sanktionen kannte ich schon. Und wenn sie funktioniert, finde ich sie auch gut. Gibt es sonst noch etwas, das Deutschland oder Europa tun kann, um so etwas wie Krimannektion 2.0 zu verhindern?

    7. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      @Christoph Zensen Der erste Teil meiner Antwort bezog sich direkt auf Ihre Frage, was ich vom Argument halte, dass die Nato-Osterweiterung der Grund für das Zerwürfnis zwischen Russland und dem Westen ist und somit den Boden bereitet hätte für die Ukraine-Krise.

    8. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Ich kann die direkte Verbindung zwischen meiner Frage und deiner Antwort nicht erkennen. Ich versuche es daher mit einer direkten Frage:
      Wären wir heute eine stärkere Gemeinschaft mit weniger Konflikt, wenn man die Nato aufgelöst und stattdessen die UN stärker gestützt hätte? Ist das vielleicht noch immer eine gute Idee?

    9. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Die paranoide Weltsicht gibt es wohl auf beiden Seiten....
      http://www.zeit.de/201...

      http://meedia.de/2016/...

      Die NATO Integration von Georgien (inklusive Militärberater und Angriffskrieg gegen Abchasien & Ossetien) und der Ukraine, Sakaschwilli in der ukrainischen Regierung (dass ist so grotesk, das es schon dreist ist), marodierende Scharfschützen die beide Seiten beschießen auf dem Maidan, gewaltsamer Sturz der Regierung mit nicht verfassungskonformer Abstimmung, die Aussage von Nuland die abgehört wurde etc. etc.

      Das ist das Geschäft von Geheimdiensten, wunderbar zu begutachten und belegt in Chile, Panama, Iran, Kuba, Nicaragua, Honduras, Bolivien, Grenada usw. usw.

  2. Gurdi (Krauti)
    Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

    Deutschland spielt eine zentrale Rolle in der EU-Politik gegenüber Russland, das steht außer Frage. Dass die USA jedoch nicht die Politik gegenüber Russland bestimmen, ist schlicht eine Falschaussage.

    Messerscharf Analysen erfordern natürlich ausschließlich Leute aus den eigenen Reihen und bekennende Transatlantiker....

    wie Joschka Fischer (Nabuco), Kornblum(ehemaliger Botschafter), oder "member of the Young Atlanticist Working Group of the Atlantic Council"
    Wolfgang Ischinger (Leiter MSC), "Transatlantic Academy (Washington)" und mit freundlichen Kommentar der DGAP.
    Das ganze steht dann noch im "American-Interest"
    Ja dass sind Messerscharfe Argumente mit kühlen Analysen im Sinne von knallharter Machtpolitik.

    1. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      Lilia Shevtsova schreibt, dass Deutschland dabei eine Schlüsselrolle spielen wird. Niemand hat behauptet, dass die USA überhaupt keine Rolle mehr spielen. Aber in der Ukraine-Krise sind nun mal die wichtigsten Entscheidungen unter deutscher Ägide getroffen worden, und darum geht es in diesem Artikel - und viele wichtige Entscheidungen werden auch in Zukunft unter deutscher Ägide getroffen werden.

      Ich wäre Ihnen zudem dankbar, dass Sie - wenn Sie schon den Artikel oder überhaupt die Texte von Lilia Shevtsova für ihre "knallharte Machtpolitik" kritisieren - wirkliche Argumente vorbringen, anstatt allen zitierten Personen einfach nur "trans-atlantische Beziehungen" zu unterstellen? So ist Ihre Kritik für mich inhaltlich schlichtweg nicht nachvollziehbar.

    2. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Sie selbst haben dass geschrieben: "Nicht die USA bestimmen die westliche Politik gegenüber Russland, sondern Deutschland, schreibt die russische Politologin Lilia Shevtsova. "

      Das entspricht übrigens der Obama Administration die als Leitlinie "Leading from behind" bevorzugt. Auch um das stark angeschlagene Image Amerikas nicht noch weiter zu zerstören.

      Was ich geschrieben habe ist doch ein Argument, der Artikel basiert auf einseitigen "Experten" und erscheint in einer Zeitung mit klarer und deutlicher Ausrichtung.m Dem entsprechend ist das zu werten. Von einer "Analyse" ist diese "Essay" dadurch meilenweit entfernt weil es durch und durch einseitig ist.

      Ich verweise auch auf den gepiqten Text Ihres Kollegen Bernd Oswald zu Gabor Steingart der auf die Problematik von solchen Journalismus wunderbar eingeht.

    3. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor 8 Jahren

      @Gurdi (Krauti) "Bestimmen" im Sinne von: eine Führungsrolle einnehmen. Wenn Sie den Artikel genau lesen, ist das auch dort so beschrieben. Niemand hat die USA ausgeklammert, aber es geht im Text nun mal um die neue Führungsrolle Deutschlands. Einseitig? Wer? Was? Nur, weil die Publikation "The American Interest" heißt, ist alles Müll? Wenn Sie kritisieren, ohne zu argumentieren, dann kommen wir zu keiner Debattenkultur, sondern drehen uns einfach nur im Kreis.

    4. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @Simone Brunner Ich habe nicht behauptet dass der American Interest generell unglaubwürdig ist, sondern ich habe auf die Ausrichtung des Blattes hingewiesen. Jede Zeitung richtet sich an eine bestimmte Klientele und hat eine Grundausrichtung.

      Ich kann hier jetzt schlecht referieren warum Deutschland als "Macht der Mitte" zwar Einfluss hat und auch von beiden umgarnt wird(Rus. & USA) aber nicht einmal ansatzweise die Politik in der Ukraine bestimmt. Das würde den Rahmen sprengen. Es ist zwar zu begrüßen dass Deutschland an Einfluss mittlerweile gewinnt in der Ukraine, aber dass Heft in der Hand haben und hatten die USA.

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