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Europa

"Eurowaisen": Rumäniens einsame Kinder

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckMittwoch, 03.07.2019

Das Thema ist nicht neu: Seit Beginn der EU-Osterweiterung 2004 sind in vielen osteuropäischen Ländern, vom Baltikum bis Bulgarien, hunderttausende Kinder bei ihren Großeltern, bei Verwandten oder manchmal auch ganz allein aufgewachsen, weil ihre Eltern im EU-Ausland arbeiten. Die Visa-Liberalisierung für Länder wie Moldau und Ukraine hat auch dort zehntausende Kinder zu "Eurowaisen" gemacht. Der Begriff stammt ursprünglich aus Polen, später wurde er von Medien im Westen übernommen. In Rumänien heißen sie "copii singuri acasă", "Allein-zuhause-Kinder". Rumänien ist auch das osteuropäische EU-Land, in dem die meisten dieser Kinder aufwuchsen und aufwachsen, inzwischen bereits die zweite Generation. Offizielle Schätzungen gehen von derzeit bis zu 350.000 Kindern aus, die mindestens ohne einen Elternteil aufwachsen, weil dieser im westlichen EU-Ausland arbeitet. Aus den Medien, den westlichen ebenso wie den osteuropäischen, ist das Thema seit einiger Zeit weitgehend verschwunden. Dessen ungeachtet existiert es als soziales Phänomen weiter. Ich habe dazu seit über zehn Jahren immer wieder recherchiert und geschrieben, vor allem in Rumänien. Für SPIEGEL ONLINE war ich vor kurzem zusammen mit einer Kollegin, der Fotografin Maria Feck, fünf Tage lang in einer etwas abgelegenen Gemeinde in Ostrumänien, in einer jener Gegenden, in denen besonders viele "Allein-zuhause-Kinder" leben. Die Geschichte einiger Kinder habe ich in der verlinkten Reportage aufgeschrieben. Ich enthalte mich jeglicher Bewertungen von Eltern, Behörden oder des Staates insgesamt. Vielleicht nur so viel: Es ist tragisch, dass ausgerechnet Kinder, noch dazu derartig viele, den Preis einer schlechten Transformation, der Globalisierung und der EU-Osterweiterung zahlen.

 "Eurowaisen": Rumäniens einsame Kinder

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Kommentare 3
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

    Eine schön-schaurige Reportage hast Du da geschrieben. Gratulation!

    Die Fotos von Maria Feck sind sprechend.

    Weiterführend sei dieses Buch empfohlen:
    https://www.hanser-lit...
    Und ein Beitrag von Dirk Schümer dazu:
    https://www.welt.de/ku...

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 4 Jahre

      Hallo Achim, danke für Deine Wertschätzung. Ja, das Buch von Liliana Corobca hat gute Rezensionen bekommen. Ärglich nebenbei: dass die Republik Moldau in Deutschland vielfach immer noch als Moldawien bezeichnet wird, besonders ärgerlich im Fall des Hanser-Verlages. Das ist so ähnlich wie Tschechei-Tschechien. Nur, dass "Moldawien" die phonetische Übernahme des russischen Wortes für Moldau ist - mit stalinistischem Beigeschmack. Die Behörden der Republik Moldau bemühen sich in Deutschland überwiegend vergeblich, auf den richtigen Staatsnamen hinzuweisen.

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

      @Keno Verseck Hi Keno,
      das Problem kenne ich.
      Mir sagte man mehrmals, Moldau geht nicht, da denkt man an den Fluss und an Prag.
      Da es in Leipzig diese Institution gibt https://www.moldova-in... verwende ich den Ausdruck Moldova.
      Das klingt weiter weg als Prag und hat auch keinen stalinistischen Beigeschmack.

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