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Die Vergiftung Alexej Nawalnys (II): Gibt es Beweise?

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckDienstag, 08.09.2020

Vergangene Woche teilte die Bundesregierung mit, es gebe "zweifelsfreie Beweise", dass der russische Oppositionelle Alexej Nawalny mit einem chemischen Kampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sei. Seitdem kommen aus dem offiziellen Russland fast täglich Dementis und Anschuldigungen an die Adresse des Westens, und längst sind auch offizielle russische Narrative im Umlauf, denen zufolge mal der Westen selbst, mal Michail Chodorkowski Nawalny vergiftet haben soll. Wer die Nachrichten nur oberflächlich liest und anschaut, verliert leicht den Überblick. Diese Verwirrung zu stiften und eine Atmosphäre des Man-weiß-gar-nichts-und-niemand-sagt-die-Wahrheit, ist ein seit Langem bekanntes Rezept der russischen Machthaber. Auf meinen Nawalny-piq vergangene Woche, in dem ich geschrieben hatte, dass es wenig Gründe gibt, an dem Untersuchungsergebnis der Chemiewaffen-Spezialisten der Bundeswehr zu zweifeln, bekam ich in der Kommentarspalte folgende Reaktion von jemandem, der/die sich M K nennt: "Alles was es bisher gibt sind öffentliche Behauptungen ohne Belege, Hintergründe oder plausibler Geschichte." (sic!) Dazu einen Link eines in Russland registrierten, deutschsprachigen Portals eines deutschen Geschäftsmannes in St. Petersburg, der (vielleicht als Hobby, vielleicht auch bezahlt, wer weiß) jegliche Putin-kritische Berichterstattung niedermacht. Nun – wie sieht es aus mit Beweisen? Tatsächlich haben die Bundeswehr-Spezialisten (noch) keine Einzelheiten zu ihrer Untersuchung öffentlich gemacht. Allerdings haben sich einschlägige Chemiewaffen-Experten, darunter auch einige noch lebende Entwickler der Nowitschok-Gifte zu Wort gemeldet. Das Portal Meduza, eines der führenden unabhängigen russischen Online-Medien, dessen Redaktion wegen der Bedrohungslage für russische Journalisten seit Langem aus Riga (Lettland) arbeitet, hat in zahlreichen Artikeln und Interviews dokumentiert, womit Nawalny wahrscheinlich, und ohne dass es begründete Zweifel gibt, vergiftet wurde. In diesem Artikel nehmen zwei Chemiewaffen-Experten und ein Nowitschok-Entwickler Stellung, in diesem Artikel beantwortet Meduza die wichtigsten Fragen zu Nowitschok-Vergiftungen und zu Nawalnys Fall. Ich habe hier ein Interview mit dem Biochemiker Marc-Michael Blum verlinkt, der das Team der "Organisation für das Verbot chemischer Waffen" (OPCW) leitete, das die Vergiftung von Sergej und Julia Skripal untersuchte. Verweisen möchte ich trotz einiger Doppelungen mit dem piq meines Kollegen Hauke Friedrichs auch auf ein Interview von Radio Free Europe mit dem Nowitschok-Entwickler Wil Mirsajanow, der ebenfalls viele Fragen zur Vergiftung Nawalnys klärt.

Die Vergiftung Alexej Nawalnys (II): Gibt es Beweise?

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Kommentare 1
  1. M K
    M K · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

    Wär jetzt nicht nötig gewesen, in einem neuen piqd namentlich auf mich einzugehen und Spekulationen über die Person des von mir verlinkten Beitrags anzustellen. Der Link war beispielhaft für die Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem von dir vertretenen Narrativ stellen.

    Wahrscheinlich liegt es an mir, aber worauf mein Kommentar abzielte ist, dass für dich am Tag des behaupteten Beweises der (dein) Narrativ schon klar und eindeutig ist. Zweifel waren für dich unbegründet, obwohl an diesem Tag nichts als Behauptungen und Meldungen existierten. Das ist ok, aber daraus dann verallgemeinernd zu schließen, dass jetzt jeder deinen Narrativ als bewiesen akzeptieren müsse, andernfalls sei man potentiell irgendwie mit Putin affiliiert ist dann doch eine Note zuviel.

    Da geht es dann auch zu kurz, „Beweise“ in Form von Kommentaren von ehemaligen Entwicklern von Nowitchok zu sammeln. Die gibt es auch in die umgekehrte Richtung und darauf beschränkt sich dein Narrativ (Radio Free Europe und Meduza überraschen mich für diesen als Quelle dann auch nicht) und deine Selbstsicherheit nicht.

    Letztere habe ich in meinem Kommentar angesprochen, da sie sich bei deiner Wortwahl ständig äußert. Vielleicht erwarte ich aber auch zuviel Neutralität in Zeiten, wo Journalismus auch als Aktivismus diskutiert wird.

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