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Europa

Deutschland ist die Ausnahme, nicht Frankreich

Eric Bonse
Finanzkrise, Eurokrise, Deflations-Gefahr: Als EU-Korrespondent in Brüssel wird man notgedrungen zum Wirtschaftexperten.

Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".

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Eric BonseFreitag, 05.05.2017

Was für eine Wahl! Was für eine Kampagne! Frankreich erlebt gerade die merkwürdigste und umstrittenste Präsidentschaftswahl seiner Geschichte — jedenfalls der 5. Republik. Demgegenüber bereitet sich Deutschland auf eine „normale" Wahl vor; eine Revolution wie in Paris ist in Berlin nicht zu erwarten.

Dabei ist Deutschland die Ausnahme, nicht Frankreich. Denn links des Rheins lassen sich Trends beobachten, die auch schon in anderen Ländern wie Großbritannien und den USA für Überraschungen gesorgt haben: Der Niedergang der Volksparteien und der Mainstream-Kandidaten, der Aufstieg radikaler Parteien und die extreme Politisierung der Europa-Debatte.

All dies sind Tendenzen, die fast alle westlichen Demokratien erschüttern. Nur in einem entscheidenden Punkt schert Frankreich aus: Der Niedergang der traditionellen Parteien kommt überraschenderweise einem Kandidaten aus dem Mainstream zugute — nämlich Emmanuel Macron. Der war vor der Gründung seiner liberalen Bewegung „En Marche" nämlich nicht nur Wirtschaftsminister, sondern auch Berater von Noch-Präsident Hollande!

Die Franzosen rebellieren gegen das Establishment — und dürften trotzdem einen Kandidaten des Establishments wählen. Ein Schelm, wer dabei an Donald Trump denkt...

Deutschland ist die Ausnahme, nicht Frankreich

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Kommentare 5
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 7 Jahre

    Mir missfällt sie Polarisierung und Wertung bereits in der Anmoderation. Was nicht Volkspartei oder Mainstream ist, das ist radikal oder extrem? Damit zerstört man Debattenkultur durch Kampfbegriffe und verhindert Dialog, in dem man alles, was sich nicht der großen Einheits-Mumpfpartei der Mitte zurechnen lässt (in Deutschland CDUSPDGRÜNFDP die sich praktisch(!) in nichts mehr unterscheiden), an den Igitt-Katzentisch verbannt. Ein Prinzip der parlamentarischen Demokratie lautet aber: das Volk soll im Parlament repräsentiert sein, mit dem Gesamtspektrum seiner Ansichten. In diesem Sinne brauchen wir die AfD dringend, weil sie Standpunkte eines großen Teils der Bevölkerung in das Parlament trägt, der dort bislang nicht vertreten ist. Die Linke tut das ohnehin, sie ist die einzige noch verbliebene Partei, die für sozialen Ausgleich und Frieden eintritt.

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor fast 7 Jahre

      Hallo Matthias,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Wo beobachtest du eine Polarisierung und Wertung in der Anmoderation?

      Danke für deinen Hinweis!

      Grüße von piqd!
      Moritz

    2. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 7 Jahre

      @Moritz Orendt "Niedergang der Volksparteien und der Mainstream-Kandidaten, der Aufstieg radikaler Parteien" polarisiert, indem es impliziert, dass alles, was nicht Volkspartei/Mainstream ist, radikal sei. Nun ist Mélenchon kaum als radikal oder extrem zu bezeichnen, sondern einfach ein ernsthafter Sozialist. Auch LePen ist nicht radikal oder extrem, sondern nationalkonservativ. Dasselbe gilt für die Linke und die AfD in Deutschland. Sie vertreten Positionen, die vor 20 Jahren noch von SPD und CSU vertreten wurden. Die Altparteien sind immer mehr in die Mitte gerutscht und inhaltlich kaum unterscheidbar, sie werden zusehends zu einer Art Einheitspartei (und es scheint, egal was man wählt, man bekommt die MED Mainstream Einheitspartei Deutschlands). Das macht die Nachrücker aber noch nicht zu Radikalen. Bitte verbale Differenzierung.

    3. Eric Bonse
      Eric Bonse · vor fast 7 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Sorry, aber wenn Sie den Beitrag lesen, werden Sie sehen, dass die "Anmoderation" nur das wiedergibt, was auch drin steht. Im empfohlenen Text ist ausdrücklich vom "decline of mainstream parties" die Rede. Diesen Begriff habe ich übernommen. In der internationalen Debatte ist es überhaupt nicht anstößig, so zu formulieren. Übrigens halte ich Mélenchon auch nicht für radikal. Ich würde Ihnen auch zustimmen, dass die Volksparteien vor 20 Jahren noch ganz andere Positionen vertreten haben.

  2. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor fast 7 Jahre

    Guter Piq! Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass es ein Familienmitglied der Le Pens in die Stichwahl geschafft hat. 2002: Jean-Marie Le Pen vs. Jacques Chirac; auch damals zitterte Frankreich und der Rest Europas. So ganz neu ist die Rebellion der Franzosen gegen "das Establishment" nicht. Und auch die Le Pens sollte man längst zu den Etablierten zählen, zum etablierten Gruselkabinett jedenfalls. Mit ihrem seit Jahrzehnten existierenden Front National ist die Le Pen-Sippe sogar noch mehr Establishment als Macron mit seiner jungen Bewegung.

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