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Europa

Deutsch-polnisches Gedenken auf neuem Niveau

Ulrich Krökel
Osteuropa-Korrespondent / Piqer für DLF-Europaformate
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Ulrich KrökelFreitag, 29.01.2021

Das deutsch-polnische Verhältnis ist in keinem guten Zustand. Wirtschaftlich läuft es zwar hervorragend– trotz Corona boomt der Handel zwischen den Nachbarn – politisch erträgt man sich aber eher, als dass man aktiv kooperiert. Das hat in erster Linie mit der deutschland- und EU-skeptischen Haltung der rechtsnationalen PiS-Regierung in Warschau zu tun. Aber es gibt auch belastende Faktoren wie die Ostseepipeline Nord Stream, die auf das Konto der deutschen Politik gehen. Der Bau der Röhren, die aus Russland an allen ostmitteleuropäischen Staaten vorbei nach Deutschland führen, hat in der gesamten Region bleibendes Misstrauen gesät.

Dafür gibt es vor allem historische Gründe. In Polen haben 200 Jahre im Zangengriff zwischen Russland und Deutschland tiefe Spuren hinterlassen. Umso wichtiger ist es, dass der Bundestag im vergangenen Herbst endlich, endlich die Errichtung eines gesonderten Berliner Gedenkortes für die polnischen Opfer der deutschen NS-Vernichtungspolitik beschlossen hat. Das kommt sehr, sehr spät, aber vielleicht noch nicht zu spät. Die Debatte darum und die Perspektiven skizzieren Florian Kellermann und Peter Sawicki in einem unbedingt hörenswerten DLF-Hintergrund, mit dem sich jede/r Interessierte in nur zwanzig Minuten auf den Stand der Dinge bringen kann.

Wichtig scheinen mir vor allem zwei Aspekte zu sein. Da sind zum einen die Reaktionen in Polen auf die deutsche Initiative, die ...

... parteiübergreifend positiv [ausfallen]. Auch Vertreter der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, aus der immer wieder Deutschland-kritische Töne kommen, zeigen sich erfreut. Zum Beispiel der Sejm-Abgeordnete Bartlomiej Wroblewski: „Ich denke, alle Polen bewerten diesen Beschluss sehr positiv. Wir freuen uns, dass diese Diskussion zu einem gewissen Ende gekommen ist. Es ist wichtig, dass die polnischen Opfer, zwischen fünf und sechs Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges, einen Ort der Erinnerung in Berlin haben werden“, so Wroblewski.

Das macht Hoffnung auf eine neue Phase der Annäherung, PiS hin oder her. Nicht aus dem Auge verlieren sollte man aber auch die andauernde deutsche Debatte über das "richtige" Gedenken an die Menschheitsverbrechen der NS-Zeit. Denn selbstverständlich drängt sich die Frage auf, was mit den anderen "Opfernationen" ist, wenn man an einem gesonderten Ort an polnisches Leid erinnert:

Markus Meckel [...] sieht den Bundestagsbeschluss [...] skeptisch: „Wenn ich ein polnisches Denkmal mache, komme ich gar nicht umhin, dass ich auch ein Denkmal für die belarussischen, die ukrainischen, die russischen Opfer mache. Und ich komme dann sofort in die zynische Frage: Machen wir in Deutschland nur ein Denkmal, wo die Opfer nach Millionen zählen?“

Deutsch-polnisches Gedenken auf neuem Niveau

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