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Das Elend der mangelnden Recherche (III): Emilia Smechowskis "Rückkehr nach Polen"

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSonntag, 15.09.2019

Die Journalistin Emilia Smechowski, geboren in Polen, aufgewachsen in Deutschland, ist für ein Jahr nach Polen zurückgekehrt, hat sich auf die Suche nach ihren polnischen Wurzeln und daraus ein Buch gemacht, das jüngst erschienen ist: "Rückkehr nach Polen". Das Buch hat viel Aufmerksamkeit und viele positive Kritiken bekommen. Erst eine äußerst negative Rezension im Magazin Cicero – die hier verlinkte – hat mich dazu gebracht, Smechowskis Buch zu lesen. Der Autor der Rezension, der Historiker und Polen-Kenner Peter Oliver Loew, wirft Smechowski vor, an vielen Stellen Halb- oder Unwahrheiten geschrieben zu haben, er führt diesbezüglich fast drei Dutzend Belege an. Er sagt: Wer, wie Smechowski, als Kennerin Polens gelte und für viele Medien Ansprechpartnerin in Sachen Polen sei, der dürften solche Fehler und Pfuschereien nicht unterlaufen; zumindest habe das Buch vor der Veröffentlichung ein besseres Lektorat und einen Faktencheck verdient. Loews Auflistung klingt mitunter haarspalterisch – das mag vor allem am aufgeregten Ton liegen ("Das Buch ist eine Zumutung") und an Bemerkungen wie "Relotius lässt grüßen". Der Vergleich mit Relotius ist m. E. abwegig, doch leider hat Loew mit seinen Belegen recht. Gerade nach den journalistischen Skandalen des letzten Jahres sollten wir Journalisten, die wir oft schnelle Diagnosen stellen, meinungsstarke Urteile fällen und Politiker unter die Lupe nehmen, akribisch und verantwortungsvoll arbeiten. Ist Smechowskis Buch eine Zumutung? Nein. Es ist eine nicht sehr kohärente Mischung aus Selbstfindungstrip, Alltagsanekdoten, Polen-Erklärpassagen und politischen Reportagen. Smechowski schreibt sehr schön, oft macht sie treffende Bemerkungen, manchmal geht sie bei ihrer Selbstfindung bis an die Grenze der Peinlichkeit, mitunter ist sie auch beeindruckend selbstkritisch. Für Polen-Interessierte und -Kenner ist das meiste nicht neu. Verlorene Zeit war die Lektüre für mich dennoch nicht. P.S. Smechowski heißt Emilia, nicht Emilie.

Das Elend der mangelnden Recherche (III): Emilia Smechowskis "Rückkehr nach Polen"

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