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Europa

Brexit: Kommt eine Seegrenze zwischen Irland und Großbritannien?

Silke Jäger
Freie Journalistin und Texterin für Gesundheitsinfos

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit, eHealth, Gesundheitspolitik und den Brexit. Für: Krautreporter, Gute Pillen – Schlechte Pillen und RiffReporter. Non-Profit-Projekt: Podcast http://evidenzgeschichten.podigee.io/

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Silke JägerFreitag, 28.07.2017

Die Frage, wie die neue EU-Außengrenze zwischen Nordirland und Irland aussieht, wenn Großbritannien aus der EU ausgetreten sein wird, ist wohl das komplizierteste, weil politisch bedeutsamste Thema des Brexit. Denn der nordirische Friedensprozess ist brüchig – auch 19 Jahre nach dem Karfreitagsabkommen, wie in diesem piq beschrieben. Nicht umsonst wurde die Frage gleich am ersten Verhandlungstag erst einmal zurückgestellt.

Die irische Regierung hatte sich bislang zu Vorschlägen aus London nicht geäußert, die eine technische Überwachung der Landgrenze vorsehen. Alle sind sich einig, dass Grenzkontrollposten entlang der 310 Meilen langen, grünen Grenze undenkbar sind, keiner weiß, wie man aber Schmuggel, auch Menschenschmuggel, effektiv verhindern kann ohne die Grenze zu überwachen. Deshalb die Idee einer High-Tech-Lösung. Dabei gibt es durchaus Vorbilder für Landgrenzen, die hat der Guardian gesammelt.


Heute schreibt aber die Times, dass Dublin eine wie auch immer geartete Landgrenze auf der irischen Insel ablehnt und neue Ideen von London einfordert. Stattdessen bringt Dublin einen eigenen Vorschlag ins Spiel: eine Seegrenze zwischen der britischen und der irischen Insel.

Mit einer Seegrenze in der Irischen See und Grenzkontrollen in Häfen und Flughäfen wäre die Einheit der irischen Insel zwar keine politische, aber eine wirtschaftliche Realität. Ein Schritt, mit dem sich nicht allein London schwertut, sondern den auch die irischen Nationalisten nur schwerlich akzeptieren werden. Die erste Reaktion der Democratic Unionist Party (DUP), die seit der Juni-Wahl in GB den Tories in Westminster eine dünne Mehrheit sichert, war sogleich: "Diejenigen, die von einer Seegrenze reden, sollten es eigentlich besser wissen.“

Nicht weniger als die Frage: "Kommt mit dem Brexit die Einheit Irlands?" liegt nun offen auf dem Tisch. (Siehe auch die Leserkommentare zum Text.)

Man muss sich registrieren, um den Times-Text zu lesen. Weniger ausführlich bespricht Independent den Vorschlag.

Brexit: Kommt eine Seegrenze zwischen Irland und Großbritannien?

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Kommentare 5
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 6 Jahre

    Die Idee einer irischen Seegrenze ist seit gestern Nachmittag schon wieder veraltet. Der irische Premierminister sagte, er wird Großbritannien die Arbeit nicht abnehmen, selbst zu überlegen, wie die neue EU-Außengrenze aussehen sollte. Und die DUP hat sich erwartungsgemäß sehr empört. http://www.bbc.co.uk/n...

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als 6 Jahre

      Die "Seegrenze" war die erste Idee, die mir in den Kopf schoss, als ich das erste Mal über die Konsequenzen des Brexits für Nordirland gelesen habe. Aus technischer Sicht wäre das die plausibelste Lösung. Und politisch wäre es insofern ja angemessen, als GB den Brexit will. Also sollten im Sinne des Verursacherprinzips die Konsequenzen des Brexits für Nordirland vor allem von GB getragen werden. Dem würde das Modell der "Seegrenze" entsprechen. Dass dies Modell für die DUP ein Problem ist, ist schon klar. Aber das Problem muss die britische Regierung schon lösen. – Das der irische Premierminister den Briten die Lösung des Problems nicht abnehmen will, verstehe ich allerdings auch. Warum sollte er auch?

    2. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor mehr als 6 Jahre

      @Jürgen Klute Man sieht an dieser Diskussion schon sehr gut, in welchen Höllenwinkel sich die Tories mit ihrem DUP-Deal gesetzt haben. Die DUP kann in Westminster mitregieren und tut dies besonders engagiert, wo es ihr zum Vorteil gereicht.

  2. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 6 Jahre

    Bonmot von Boris Johnson zu solch komplizierten Fragen den Brexit betreffend übrigens: “The whole thing about the customs union and the technical difficulties is all being turned by great superstition into the equivalent of the millennium bug,”

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als 6 Jahre

      Danke für den Piq, Silke!

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