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Europa

Bosnien-Herzegowina: Ein Lehrstück über den Irrsinn des Nationalismus

Ulrich Krökel
Osteuropa-Korrespondent / Piqer für DLF-Europaformate
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Ulrich KrökelMittwoch, 19.12.2018

Rund 25 Jahre ist es her, dass auf dem westlichen Balkan Serben, Kroaten und Bosnier übereinander herfielen. In der Rückschau lassen sich die Jugoslawienkriege der 90er Jahre als Menetekel verstehen, als Vorgeschmack auf das, was heute fast überall auf der Welt zu beobachten ist: eine Rückkehr des aggressiven Nationalismus. Trotzdem ist der Westbalkan weitgehend aus dem Fokus der politischen und medialen Debatten in Deutschland und der EU verschwunden. Sabine Adlers DLF-Hintergrund führt eindrücklich vor, warum das ein Fehler ist.

Dabei bräuchte man eigentlich nur daran zu erinnern, dass die Länder der Region im kommenden Jahrzehnt selbst Mitglieder der EU werden sollen. Die Rede ist also von den möglichen Problemstaaten von morgen. Oder eben nicht. Die Chance, dass sich die Dinge in der Region auf Dauer zum Positiven wenden, mag gering sein. Aber sie ist da. Genau das zeigt Adler am Beispiel Bildungspolitik und insbesondere am Fall zweier Schulen in Jajce, wo die Jugendlichen gegen die ethnische Separation in den Klassen erfolgreich zu Felde gezogen sind.

Schüler [aus dem ganzen Land] besuchen schon seit Jahrzehnten die historische Königsstadt Jajce. Aber jetzt unternehmen muslimische Bosnier, katholische Kroaten und orthodoxe Serben die Reisen nicht mehr gemeinsam, denn die allermeisten Klassen sind ethnisch getrennt. Diese Teilung, die immer weiter voranschreitet, lassen sich Schüler in Jajce nicht länger gefallen. Sowohl im Gymnasium "Nikola Sop" als auch in der Berufsschule haben sie Protestaktionen organisiert. [...] Die 15-jährige Lamija Leko beginnt: "Für unsere Generation ist es nicht wichtig, wer welche Nationalität hat und welchen Glauben, sondern dass wir eine gute Zeit zusammen haben."

Angesichts des wachsenden Nationalismus in der Region, den Adler ebenfalls sehr eindrücklich schildert, mag das jugendlich-naiv klingen. Aber diese Schülerinnen und Schüler sind ja nun einmal die Erwachsenen von morgen.


Bosnien-Herzegowina: Ein Lehrstück über den Irrsinn des Nationalismus

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

    Das ist wichtig!

    In dem vergriffenen Buch DIE ETHNO-FALLE. DER BALKAN-KONFLIKT UND WAS EUROPA DARAUS LERNEN KANN (https://www.christoph-...) schrieb Norbert Mappes-Niediek schon 2005:
    "Dass der Westen sich so überlegen und in allem 'weiter' wähnte, hat Europa bisher daran gehindert, aus den Kriegen der 1990er Jahre Lehren zu ziehen. Jugoslawiens Nachfolgestaaten Bosnien, Serbien-Montenegro und Mazedonien leider unter diesem Versäumnis schon heute. Die Europäische Union ist viel zu hochmütig, um zu begreifen, wie jugoslawisch ihre Probleme sind."

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