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Europa

Auschwitz am Strand?

David Kretz

Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.

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David KretzSonntag, 07.01.2018

Der Vergleich von Flüchtlingskrise und Holocaust ist, man muss es geradeheraus sagen, unhaltbar. Der Tod Tausender Geflüchteter auf dem Weg nach Europa (rund 33.000 seit 1997) ist menschlich und moralisch gesehen eine Schande; ein Völkermord ist er nicht.

Der Vergleich stammt hier von Franco 'Bifo' Berardi, einem italienischen Intellektuellen aus der neo-marxistischen Strömung des Operaismo, politisch also ein Linksaußen, in seinem Rücktrittsschreiben an DiEM25, Yanis Varoufakis' trans-nationale Bewegung für ein demokratisches Europa.

Der Vergleich wäre also leicht abzutun. Varoufakis findet jedoch die spannendere, richtigere Antwort. Er sieht zum moralischen Kern von Berardis Verzweiflung durch und deutet seine Kritik, rhetorisch brillant, in einen Aufweckruf in der Tradition Emile Zolas um. Seine Ablehnung der europäischen Identität liest er als eine ur-europäische Geste von Kritik im Zeichen einer zutiefst europäischen Hoffnung.

Wichtig ebenso der Einwand, dass ein Rückschritt in nationale Identitäten Berardis Hoffnungen nicht entgegenkommend wäre. Die radikale Linke wird hier eine Antwort haben. (Ich vermute, das Ausspielen von Nationalismus gegen Europa erscheint ihnen als falsche Dichotomie.)

Mit seiner Haltung nimmt Varoufakis jedenfalls, gerade im Lichte seiner Biographie, eine besondere Stellung in den ideologischen Auseinandersetzungen von Liberalen und Linken ein, einen Spannungspunkt zwischen den Lagern.

Der Dialog der beiden gewinnt eine (gewollt?) performative Dimension in der die beiden Positionen, gerade und nur in ihrem ungelösten Widerstreit, insgesamt zu einem höheren Ausdruck europäischer Zweifel und Hoffnungen werden.

Auschwitz am Strand?

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