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Ágnes Heller: "Orbán ist kein Populist, sondern ein Tyrann"

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSonntag, 19.08.2018

Ein Interview mit der ungarischen Philosophin Ágnes Heller sorgt derzeit für viele Schlagzeilen in Ungarn und vor allem für Wut im Lager der Orbán-Regierung. Das linke Mittelosteuropa-Portal politicalcritique.org veröffentlichte vor einigen Tagen ein langes Gespräch mit Heller, in dem es um den Charakter der Orbán-Ordnung und um die Art und Weise der antidemokratischen Umgestaltung in Ungarn geht. Titel: "Orbán ist ein Tyrann". Der ungarische Regierungssprecher Zoltán Kovács nannte Heller daraufhin eine "alte, bigotte Kommunistin", Orbáns Kanzleiminister Gergely Gulyás sprach von "Lügen und grundlosen Anschuldigungen", die Heller verbreite. Die 89jährige Philosophin, die als Mädchen in Budapest den Holocaust überlebte, nach dem Zweiten Weltkrieg Schülerin von György Lukács war und von den Kommunisten nach jahrelangen Repressalien Mitte der 1970er Jahre ins Exil gedrängt wurde, rückt in dem Interview einige Begriffe und Mythen über Orbán zurecht und seziert seine Ordnung gewissermaßen. Sie erklärt, warum Orbán kein Populist ist, wie Orbáns Macht- und Herrschaftsmechanismen funktionieren, welche Art von neuartigem System politischer und wirtschaftlicher Korruption er geschaffen hat und warum die Armen Orbán und seine Partei Fidesz trotz ihrer äußerst antisozialen Politik immer wieder wählen. Ein spannendes und aufschlussreiches Interview, das selbst Kennern der heutigen ungarischen Verhältnisse viele Denkanstöße liefert.

Ágnes Heller: "Orbán ist kein Populist, sondern ein Tyrann"

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Kommentare 3
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

    Danke.

    Von der Analyse herausragend und weit über Ungarn hinausweisend: Von der Wirkung von historischen Traumata bis zu Überlegungen zu Massengesellschaften (im Unterschied zu Klassengesellschaften).

    Die Antwort, was zu tun ist, dagegen ist enttäuschend. Eine bloße Verteidigung des Liberalismus wird nicht reichen.

    Vielleicht kann man bis heute nicht mehr sagen, als Eric Hobsbawm am Schluss seines "Zeitalter der Extreme" (1994): „Und der Preis des Scheiterns, die Alternative zu einer umgewandelten Gesellschaft, ist Finsternis.“

    Das verwunderte einige, die glaubten, er urteile allein aufgrund seiner Erfahrungen im Katastrophenzeitalter. In Interviews zeigte er sich sicher, dass der Kommunismus, an den er geglaubt hatte, tot sei und nicht wiederkehre. Aber eine vom Markt abhängige Demokratie führe in Katastrophen.

    Dennoch, das Interview ist erhellend, ich werde es bestimmt noch ein zweites Mal lesen.

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 5 Jahre

      Ja, ein wirklich erhellendes Interview, aber in dem Punkt stimme ich mit Dir überein, der Liberalismus muss sich mit seinen Systemfehlern auseinandersetzen, sonst geben Leute wie Orbán, die ja auch die Frage nach diesen Systemfehlern in der liberalen Demokratie stellen, die Alternativen vor.

    2. Christian Gesellmann
      Christian Gesellmann · vor mehr als 5 Jahre

      Ich auch!

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