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Klima und Wandel

Wie US-Klimaleugner auch in Deutschland Politik machen

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresMittwoch, 05.02.2020

Das Heartland-Institut ist eine der einflussreichsten Lobbyorganisationen in den USA – ein Thinktank, der vor allem libertäre Interessen vertritt. Ziele sind also: möglichst wenig staatliche Eingriffe, ein möglichst freier, unbeschränkter Markt.

Früher vertrat das Heartland-Institut die Interessen der Tabakindustrie. Dass es in den USA (und anderswo) auch dazu beigetragen hat, die Positionen der Klimawandelleugner salonfähig zu machen, ist bekannt. Und natürlich weiß man auch, dass das Heartland-Institut und andere Thinktanks mit viel Geld (aus der fossilen Industrie) die Politik beeinflussen. Sie veröffentlichen beispielsweise Papiere in wissenschaftlichem Ton, die seriös wirken, obwohl sie wissenschaftlichen Standards nicht genügen, und bringen so ihre Argumente in die Medien und in politische Entscheidungsvorlagen.

Sie tun das auch in Deutschland. Beispielsweise durch Verbindungen zu EIKE, einem Verein aus Jena, der die Ergebnisse der Klimawissenschaft anzweifelt und Verbindungen zur AfD unterhält.

Wie das konkret funktioniert, wollte ein Team aus Correctiv- und Frontal-21-Rechercheuren wissen. Um es herauszufinden, knüpften zwei von ihnen undercover einen Kontakt zu James Taylor, dem Heartland-Direktor für Klimapolitik. Sie gaben sich als PR-Berater aus, die für ihren Kunden Geld ins Desinformationsnetzwerk schleusen wollten.

Ihre Recherche liefert aufschlussreiche Einblicke in die Szene der Klimawandelleugner. Am Ende erhalten die Reporter von James Taylor ein unmoralisches Angebot:

Das Dokument kommt per E-Mail, nur zwei Stunden nach unserem Gespräch. Drei Seiten, der Titel: „Funding Proposal: Germany Environmental Issues“, also „ein Finanzierungs-Vorschlag zu Umweltthemen in Deutschland“.

(...) Es ist der Plan für eine mögliche Kampagne in Deutschland.  „Die restriktive Klimapolitik ist zum großen Teil unnötig“, schreibt Taylor. Schlimmer noch: Andere Staaten würden durch den Vorreiter Deutschland negativ beeinflusst.

Das Heartland Institute will die Aufmerksamkeit stattdessen auf Projekte lenken, die „den deutschen Lebensstandard durch vernünftige Umweltschutzmaßnahmen erhöhen.“

"Vernünftig" heißt in diesem Fall: So wenige Umweltschutzmaßnahmen wie möglich.

Wie US-Klimaleugner auch in Deutschland Politik machen

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Kommentare 5
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 4 Jahren

    Grauslich!

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 4 Jahren

      grauslich, aber nicht wirklich neu, nicht wahr? unternehmen wie heartland haben mit dafür gesorgt, daß der begriff "thinktank" inzwischen überwiegend negativ besetzt ist, selbst in den "leitmedien" inzwischen.

    2. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor 4 Jahren

      @Christoph Weigel Nein, im Prinzip nicht wirklich neu - aber das konkrete Angebot, gegen Geld auch in Deutschland Einfluss zu nehmen, war schon nochmal was Neues. Und wie eng die Verbindungen zu Eike sind, war mir vorher so auch nicht bekannt. Was es nicht weniger schlimm macht...

    3. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 4 Jahren

      @Alexandra Endres mein "nicht wirklich neu" bezog sich nur auf das bekannte geschäftliche gebahren von heartland, nicht darauf, daß sie es jetzt so auch in deutschland machen, und die verbindung zu EIKE war mir auch neu.

    4. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor 4 Jahren

      @Christoph Weigel ja, so hab ich das auch verstanden. alles gut!

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