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Kopf und Körper

Wie man Teenagern helfen kann, sich mit Essen gut zu fühlen

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinDonnerstag, 09.06.2022

Beim Thema Essen ist der Druck auf Eltern und ihre Kinder mittlerweile ganz schön hoch. Solange das Kind normalgewichtig ist, gibt es (scheinbar) kein Problem, sollte es jedoch Übergewicht haben, oder gar eine Essstörung, ist klar, dass die Eltern schuld sein müssen (und das Kind sich schämen sollte). Gleichzeitig müssen Kinder, besonders Teenager, durch eine körperfeindliche Kultur finden. 

Das übt enormen Druck auf eine eigentlich alltägliche Notwendigkeit aus: Das Essen. In diesem Text geht es darum, was drei Expert:innen Eltern raten, um den Druck rauszunehmen. Sie sagen: 

  • es ist wichtig, dass Eltern sich mit ihrem eigenen Verhältnis zum Essen auseinandersetzen – am besten, solange die Kinder noch klein sind, aber auch vor bevor man ein Gespräch über Essen mit einem Teenager führt. Viele heutige Eltern sind selbst mit body-shaming und Diätkultur aufgewachsen, das wird man nicht über Nacht los. 
Einfaches Vermeiden von körperbezogenen Gesprächen über sich selbst oder andere trägt wesentlich dazu bei, eine weniger wertende Atmosphäre zu schaffen, sagt Sterling. Jugendliche sagen oft, dass sich sogar Komplimente wie eine Wertung anfühlen können, erklärt sie, und in einer Kultur, in der Gewichtsverlust fast immer als gut angesehen wird, ist es möglich, dass Betreuer:innen unangemessenes Verhalten loben, ohne es zu merken.
  • alle Lebensmittel zulassen, keine Unterteilung in gut und böse. Essen darf auch "nur" zum Genießen gut sein. "Letztendlich sollten Ihre Kinder wissen, dass sie mit dem Essen nichts erreichen müssen."
  • mit Kindern möglichst nicht über das Thema Gewicht reden. Wie viel ein Kind wiegt, ist meist unerheblich dafür, ob es gesund ist. Ärzt:innen vermeiden, die Kinder routinemäßig wiegen.
  • Auf den Medienkonsum achten: 
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass 84 Prozent der untersuchten Kinderfilme ein "gewichtsbezogenes Stigma" enthielten. Für eine positive Medienausrichtung sollten Sie nach Serien mit komplexen dicken Charakteren Ausschau halten, wie z. B. Shrill von Hulu oder My Mad Fat Diary.

  • Auf Social Media Personen folgen, die jungen Menschen ein gutes Gefühl jenseits ihres Aussehens geben. Für englischsprachige Accounts gibt es diese Liste mit Empfehlungen.

Jugendliche sollten wissen, dass die Menschen, denen sie auf TikTok oder Instagram folgen und die ihnen ein schlechtes Gewissen in Bezug auf ihren Körper, ihren Sport oder ihre Essgewohnheiten machen, "es verdienen, dass man ihnen nicht folgt oder sie zumindest stumm schaltet", sagt Severson. Für junge Menschen kann es anfangs schwierig sein, zu bemerken, dass die Personen, denen sie folgen, ihre Stimmung beeinflussen, aber Achtsamkeitsübungen können ihnen helfen, es zu lernen.  

  • Teenager können manchmal ein für Eltern komisches Essverhalten haben, das aber völlig in Ordnung ist. In der Pubertät spielen Kinder mit Grenzen - auch beim Essen. Dennoch ist es wichtig, tatsächliche Warnzeichen zu erkennen. Oft erkennen Eltern das Problem zunächst nicht, weil sie denken, ihre Kinder würden einfach gesünder essen und mehr Sport treiben. 

"Wenn meine Tochter zu mir kommen und sagen würde: 'Ich möchte einfach anfangen, gesünder zu essen', würde ich sagen: 'Alarmsignal! Alarmsignal!'", sagt Darpinian. Sie sagt, dass sie über eine Fixierung auf gesunde Ernährung genauso besorgt wäre, wie wenn ihr Kind mit dem Rauchen anfangen würde.
  • Daran denken, dass auch Jungen von Essstörungen betroffen sein können. Sie werden oft übersehen.
Selbst wenn Sie nicht glauben, dass Ihr Kind ein Risiko für eine Essstörung hat, sagt Severson, lohnt es sich immer, den Gefühlen der Kinder in Bezug auf  Essen nachzugehen. Achten Sie darauf, was sonst noch in ihrem Leben passiert: wie es in der Schule läuft, wie es um ihre Freundschaften bestellt ist und wie hoch ihr allgemeiner Stresspegel ist. Essstörungen, Probleme mit dem Körperbild und Sorgen um das Essen existieren nicht im luftleeren Raum, sagt Severson; "sie hängen mit allem anderen zusammen".
Wie man Teenagern helfen kann, sich mit Essen gut zu fühlen

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Kommentare 4
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre

    Ich verstehe die Idee, Eltern zu sagen, inwiefern sie Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie Kinder mit Essen umgehen. Und wenn die Kids klein sind, prägt die Essenskultur zu Hause ganz sicher ihren eigenen Umgang damit. Aber Teens sind noch mal eine andere Sache, weil der Artikel ja explizit Eltern von Teens anspricht. Ich glaube wirklich nicht, dass die vielen guten Tipps an Eltern hier irgendwas helfen. Es sei denn, dein Teen hat bereits eine Essstörung. Aber dann ist es wichtiger, den Einzelfall zu analysieren. Das Learning ist dann durchaus, dass es keine guten und schlechten Lebensmittel gibt und dass Essen keine so große Rolle spielen sollte, wie es das tut, wenn die Essstörung dein Leben bestimmt. Ich glaube aber nicht, dass Eltern von Teens wahnsinnig viel Neues im Sinne von Prävention in den Alltag einbringen können. Meiner Erfahrung nach geht das schief.

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor fast 2 Jahre

      Ich kann nicht als Mutter, nur als Mensch sprechen, der selbst mal Teenager war und mir kam es vor, als hätten die Tipps, die hier gegeben werden, mir helfen können, ein besseres Verhältnis zum Essen und zu meinem Körper zu gewinnen. Oder das negative Verhältnis verhindern. Aber wissen kann ich es nicht :)

    2. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor fast 2 Jahre

      @Theresa Bäuerlein Ja, genau das ist mein Punkt: Für Teens ist das wichtiges Wissen, ich glaube bloß, dass das nicht mehr über den Eltern-Kanal läuft. Nicht das Präventive. Teens haben da schon alles von Eltern übernommen, was sie übernehmen wollten. Die sind in einem Abgrenzungsprozess und überprüfen, was davon für sie noch was taugt.
      Eltern sind weiterhin wichtig. Aber was Neues etablieren halte ich für unrealistisch. Eltern schaffen Strukturen, die Inhalte kommen von wo anders.

  2. Omar Adam Ayaita
    Omar Adam Ayaita · vor fast 2 Jahre

    Ich bin ausdrücklich kein Anhänger des Gesundheitswahns und schon gar kein Anhänger von Bodyshaming oder gar Essstörungen. Ich bin aber auch kein Anhänger von vermeidbarem Übergewicht und vermeidbaren Erkrankungen. Übergewicht und gestörter Stoffwechsel werden schon im Kindesalter durch Fehlernährung - z.B. zu viele süße Getränke, Süßigkeiten und Knabberzeug - begünstigt. Stoffwechsel-Schädigungen können sich bis ins hohe Alter fortsetzen (metabolisches Gedächtnis). Deshalb halte ich es für falsch, nicht zwischen gesünderen und weniger gesunden Lebensmitteln zu unterscheiden, nicht über Gewicht zu reden, Kinder nicht regelmäßig zu wiegen und ihnen absichtlich dicke Charaktere geradezu als Vorbilder zu zeigen. Zu einer gesunden Einstellung zum Essen und zum Körpergewicht gehören eben logischerweise auch gesundes Essen und möglichst gesundes Körpergewicht. Dabei plädiere ich ausdrücklich weder für Hunger noch für Untergewicht, sondern für eine ausgewogene Ernährung (u.a. wenig Süßes, nur moderat Kohlenhydrate, möglichst wenig ungesunde Fette aus Fast Food und aus Knabberzeug) in Kombination mit ausreichend Bewegung. Dadurch kann in den meisten Fällen ohne Probleme ein Normalgewicht erzielt werden - übrigens auch bei Erwachsenen.

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