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Was passieren könnte, falls Russland demnächst den Gashahn zulässt

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinDienstag, 05.07.2022

Wahrscheinlich weißt du schon, dass der 11. Juli ein wichtiger Stichtag für die Energieversorgung ist: Dann nämlich beginnt die diesjährige Wartungsperiode für die Nord-Stream-Pipeline. Die gibt es jedes Jahr. Allerdings könnte es dieses Jahr sein, dass Russland den Gashahn zugedreht lässt. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, was dann passieren könnte. 

Eins vorweg: Es gibt erstaunlich unterschiedliche Einschätzungen. Klar scheint aber, dass es genug Gas geben wird, um alle Wohnungen beheizen zu können.

Privathaushalte gehören zu den sogenannten geschützten Kunden, die im Mangelfall laut Gesetz zuerst versorgt werden müssen. Dafür reicht das Gas in den Speichern zusammen mit den Lieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und anderen Ländern.

Schwieriger wird es mit der Industrie, auf die ein Drittel des Gesamtgasverbrauchs entfällt. Der Ökonom Stefan Kooths vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat gemeinsam mit Kolleg:innen anderer Institute die Einschätzung abgegeben, dass es auch für die Industrie wahrscheinlich reichen wird. Dahinter stecken aber die Annahmen, dass sich mehr Gas aus nicht russischen Quellen besorgen lässt als bisher. Und dass in allen Sektoren Einsparungen möglich sind.

Der Verband der bayerischen Wirtschaft (VBW) hingegen geht davon aus, dass es der Industrie schon in diesem Herbst an Gas fehlen könnte, trotz erheblicher Einspar- und Substitutionsmechanismen.

Pessimistisch stimmt auch die Lektüre einer bislang unveröffentlichten Untersuchung des Brüsseler Thinktanks Bruegel, die ZEIT ONLINE vorab vorliegt. Demnach könne Deutschland schon im Februar kommenden Jahres das Gas ausgehen. Um ein Leerlaufen der Speicher vor Ende des Winters zu verhindern, müsse die Nachfrage um 29 Prozent sinken, so die Autoren.

Auch die Bundesnetzagentur geht von einem Gasmangel im Winter aus, deshalb hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) neulich die Alarmstufe ausgerufen. 

Sollte Putin das Gas bald ganz abdrehen, müsse die EU ihre Nachfrage insgesamt um 15 Prozent drosseln, schreiben Ben McWilliams und Georg Zachmann in der Studie. Der Mangel ist allerdings ungleich verteilt. Denn das europäische Gasnetz hat eine Menge Engstellen, Gas kann nicht beliebig zwischen Portugal und Litauen hin und her fließen. Es müssten vielmehr jeweils einige benachbarte Staaten füreinander einstehen. Deutschland sei besonders von Importen aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden abhängig. Denn mehr als zwei Drittel der deutschen Gasimporte kommen derzeit eben nicht aus Russland, sondern aus diesen Ländern. Und andersherum: "Tschechien, Österreich, die Slowakei und Slowenien würden stark auf Deutschland angewiesen sein."

Ein wichtiger Unsicherheitsfaktor ist auch, wie kalt der Winter werden wird. Deswegen müssten Einsparungen schon jetzt beginnen.

 Eine neue Studie der Berliner Hertie School zeigt, dass die Industrie ihren Gasverbrauch bereits um elf Prozent gegenüber den Vorjahren reduziert hat – und das schon seit Herbst 2021, als die Gaspreise deutlich zu steigen begannen.

Auf keinen Fall dürfe es beim Gas eine ähnliche Subvention wie dem Tankrabatt geben. 

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als ein Jahr

    so wahr. danke für die Einordnung.

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