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Was hinter den Unruhen in Nordirland steckt

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerSamstag, 10.04.2021

Seit einer Woche randalieren Jugendliche in Belfast, zünden Autos an und werfen Steine. Über 70 Polizist:innen sollen dabei verletzt worden sein. Die Bilder erinnern an einen Bürgerkrieg, der mit dem Karfreitagsabkommen vor 23 Jahren beendet werden sollte. Seit dem Brexit fürchtet man um die Stabilität des Friedensvertrags. Die Diskussionen um Grenzkontrollen, Identitäten und alte Wunden haben dem Friedensprozess in Nordirland nicht gutgetan.

Alles auf den Brexit zu schieben greift zu kurz. Doch gäbe es diese Bilder aus Belfast jetzt, wenn UK noch Teil des Binnenmarktes wäre – ohne Seegrenze, ohne aufwändige Zollbestimmungen für den Warenfluss zwischen Nordirland und der britischen Hauptinsel? Kaum vorstellbar. Doch ebenso wenig ist vorstellbar, dass Jugendliche allein deshalb Autos anzünden, weil manche britische Unternehmen Nordirland nicht mehr beliefern.

Um ein realistischeres Bild der Lage zu bekommen, möchte ich vier Texte empfehlen. Am besten startet man mit dem gepiqden Text aus dem Telegraph (aus London). Er listet sechs Faktoren auf, die die Unruhen befördern und erklärt Hintergründe dazu. Eine gute Ergänzung dazu ist die Analyse der BBC, wie viel Brexit in den Unruhen steckt. 

Wer tiefer einsteigen will, dem empfehle ich zusätzlich den Kommentar von Ian Dunt. Er findet vier Versäumnisse, die zum aktuellen Wutausbruch beitragen. Sie haben nur bedingt ihren Ursprung im Brexit. Der Brexit legt sie lediglich offen.

Die Irish Times (aus Dublin) erklärt die Position der Loyalisten (die in deutschen Medien oft als protestantische Gruppen bezeichnet werden). Sie fordern, das Nordirland-Protokoll neu zu verhandeln. Die prominenteste politische Stimme der Loyalisten ist die DUP, die zusammen mit Sinn Féin, der wichtigsten politischen Stimme der Nationalisten, die Regierung in Nordirland bildet. Zu den Loyalisten zählen aber noch weitere Gruppen, auch paramilitärische Einheiten. Um deren Sicht auf die Lage geht es in diesem Text hauptsächlich.

Die gegenwärtige nordirische Situation ist sehr kompliziert, einen schnellen Überblick kann man sich nur schwer verschaffen, wenn man gerade erst in das Thema einsteigt.

Wichtig finde ich, dass man Berichte kritisch betrachten kann, die die alleinige Ursache für die Unruhen im Brexit sehen. Die Warnungen der letzten Jahre, der Brexit könnte den blutigen Straßenkampf in Nordirland zurückbringen, waren berechtigt. Das bestätigen die Unruhen. Aber noch bemühen sich die alten Konfliktparteien um Deeskalation. Die Frage ist allerdings, wie lange der Dialog von diesem Geist bestimmt wird und wie viel davon schon jetzt nur noch Lippenbekenntnisse sind.

Was hinter den Unruhen in Nordirland steckt

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