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Technologie und Gesellschaft

"Unsicherheit ist unsere neue Normalität." Deswegen brauchen wir eine resiliente Gesellschaft.

1E9 Magazin
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1E9 MagazinDonnerstag, 02.07.2020

Nach der Krise ist vor der Krise. Das ist eine der Botschaften von Felix Beer, der für das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) arbeitet. Durch Megatrends wie den Klimawandel, die Entwicklung disruptiver Technologien, durch die Urbanisierung oder das globale Bevölkerungswachstum werde die Welt krisenanfällig. 

Und im Grunde sind die vergangenen paar Jahre der beste Beleg dafür: Finanz- und Schuldenkrisen, Dürren, häufige Naturkatastrophen, Corona. Das seien keine Ausnahmesituationen, sondern Teil "unseren neuen Realität", sagt Felix Beer. Auch wenn das ungemütlich ist.

Felix Beer: Natürlich beschäftigen wir uns nicht allzu gerne mit Krisen, weil sie sehr negativ besetzt sind und uns auf eigene Schwächen hinweisen. Gefahren, die in der Zukunft liegen, verdrängen wir gerne. Gefahren, die wir durch Vorsicht gebannt haben, erscheinen uns rückblickend lächerlich. Deshalb gibt es in der Politik für kluge Vorsorge auch in der Regel keinen Applaus, sondern nur für medienwirksames Krisenmanagement.

Die Lösung? Resilienz.

Doch Felix Beer ist kein Schwarzmaler. Er hat auch einen Lösungsvorschlag parat: mehr gesellschaftliche Resilienz. Das IZT definiert diese so:

Resilienz
Substantiv, feminin (von lateinisch resilire „zurückspringen“, „abprallen“)

  • Widerstands- und Anpassungsfähigkeit unserer Gesellschaft in Zeiten von stetigem Wandel und Unsicherheit;
  • die Kunst, Krisen erfolgreich zu meistern und die gemachten Lernerfahrung für die eigene Entwicklung positiv zu nutzen.

Und es ist nicht so, dass wir bei null anfangen müssen. Denn die Corona-Krise hat aus Sicht des Wissenschaftlers gezeigt, dass unsere Gesellschaft bereits eine gewisse Resilienz besitzt. Viele Menschen haben flexibel auf die neue Situation reagiert. Durch Einfallsreichtum in der Gesellschaft sind gemeinschaftliche Lösungen entstanden, darunter Projekte wie #WirVsVirus. Nachbarschaften sind wieder enger zusammengerückt und haben sich unterstützt.

Felix Beer: Eine Lehre aus der Krise ist also, dass wir nicht nur Lösungen brauchen, die top down, also von Regierungen, Parlamenten oder Behörden kommen, sondern partizipative Plattformen, um die Kreativität der Bevölkerung zu bündeln.

Eine andere Lehre ist für ihn aber auch, dass wir gesellschaftliche Narrative ändern müssen. Wir sollten uns von der Illusion der Planbarkeit verabschieden, die durch Prognosen, Risikomodelle oder künstliche Intelligenzen erzeugt wird. Stattdessen sollten wir unsere Kreativität walten lassen, um uns auch negative Zukünfte auszumalen und zu überlegen, wie wir darauf reagieren würden. Außerdem sollten Krisen nicht zu unlösbaren Armageddon-Szenarien aufgebauscht werden. 

Felix Beer: Dabei sind Krisen oft das Resultat von schleichenden Prozessen – sogenannten Silent Revolutions –, die viele Stellschrauben und Interventionsmöglichkeiten bieten – und damit die Chance auf Wandel eröffnen. Es wäre also besser, Krisen auf einzelne Herausforderungen herunterzubrechen, die bewältigbar sind und Entwicklungspotential bieten. So können Gesellschaften in Krisenzeiten ihre Energie darauf verwenden, nicht nur passiv im Überlebensmodus zu reagieren, sondern auch aktiv Veränderungsprozesse zu gestalten, Verbesserungen zu schaffen und dabei neue und kreative Lösungen zu suchen.

"Unsicherheit ist unsere neue Normalität." Deswegen brauchen wir eine resiliente Gesellschaft.

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 4 Jahre

    partizipativ. hm. gut. Also regelmäßige bürgerräte, die - unabhängig von anderen Aufgaben - flexibel u kurzfristig auch als Krisen(Beratungs)Rat fungiert.
    Zusammen mit kommunaler bzw regionaler Seite natürlich.

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