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Staatsfolter in 4.000 Fällen? Was die Anklage gegen mutmaßliche Täter aus Syrien bewirken kann

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 24.04.2020

Das syrische Regime ist schon immer brutal gegenüber seinen Gegnern vorgegangen. Menschenrechte zählten nichts, wenn der Assad-Clan seine Macht bedroht sah. Mit dem Beginn des Bürgerkriegs aber verschlimmerte sich die Situation für Regimegegner. In vielen Gefängnissen und Lagern wurden die Festgenommenen bestialisch gequält. 

In Koblenz stehen nun zwei Angeklagte vor Gericht. Eyad al-Gharib wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe zur Folter vor. Er soll dem Foltersystem Opfer zugeführt haben. Der Hauptangeklagte heißt Anwar Raslan, er war Oberst des Geheimdienstes und diente in einer Untersuchungseinheit im Al-Khatib-Gefängnis in Damaskus. Unter seiner Aufsicht sollen, so sieht es die Generalbundesanwaltschaft, mindestens 4.000 Menschen gefoltert und davon 58 ermordet worden sein.

Bringt dieses Verfahren den Opfern des Assad-Regimes Gerechtigkeit? Was nützt dieser Prozess in Koblenz, das sehr weit vom Alltag in Syrien entfernt ist?

"Von umfassender Gerechtigkeit oder gar Wiedergutmachung für die Folter und den Mord Zehntausender Menschen kann noch keine Rede sein", stellt Wolfgang Kaleck in einem klugen und lesenswerten Gastbeitrag für ZEIT Online fest. Er ist Rechtsanwalt und Generalsekretär der Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights, die in dem Prozess die Folteropfer unterstützt.

"Die höchsten Verantwortlichen des syrischen Unterdrückungsystems stehen nicht vor Gericht; sie sind nach wie vor in Syrien und in ihren Machtpositionen", schreibt Kaleck. Dennoch sei der Beginn des Verfahrens ein wichtiger Schritt. "Koblenz ist ein Anfang, der Prozess kann als Eisbrecher auch innerhalb der syrischen Gemeinschaft dienen. Denn die schwer traumatisierten Zeugen konnten sich bisher kaum vorstellen, dass ihre einst allmächtig scheinenden Folterer eines Tages vor ein Gericht in Europa gestellt werden", schreibt Kaleck. "Auch das ist Teil der enorm wichtigen gesellschaftlichen Aufarbeitung staatlichen Unrechts."  
Staatsfolter in 4.000 Fällen? Was die Anklage gegen mutmaßliche Täter aus Syrien bewirken kann

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