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Technologie und Gesellschaft

Schwebebahnen mit KI sollen Verkehrsprobleme lösen

1E9 Magazin
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1E9 MagazinDienstag, 10.11.2020

In der Stadt kann es im Berufsverkehr ziemlich eng werden. Nicht nur in großen Metropolen, sondern auch Mittelstädten – und das selbst (oder gerade) in Corona-Zeiten. Eine Möglichkeit, das zu ändern, wäre es, schnelle und flexible Alternativen zum Auto anzubieten. An genau so einer arbeitet das Start-up Ottobahn aus München. Im Grunde ist dessen Idee eine Schwebebahn – jedoch mit kleinen Kapseln, die einfach per Smartphone bestellt werden können und Passagiere fast überall abholen können.

Die Kapseln, die für bis zu vier Personen oder eine Tonne Fracht Platz bieten, sollen nicht fest auf dem Schienennetz sitzen, sondern von Hebevorrichtungen auf- und abgenommen werden können. Je nachdem, wie gerade der Bedarf ausfällt. Die kleinen Kapseln sollen durch ein durchdachtes Netz, vor allem aber durch ein ausgeklügeltes Leit- und Steuersystem und eine nutzerfreundliche App genau dort unterwegs sein, wo sie gebraucht werden.

Die Technik hinter der Ottobahn ist nicht revolutionär, aber clever kombiniert: Elektromotoren, Fahrstuhltechnik und Akkumulatoren, all das sind für sich genommen bewährte Teile. Dass die gut zusammen funktionieren, zeigt Ottobahn bereits im eigenen Büro. Denn dort dreht ein Prototyp seine Runden. Was die Schwebebahn letztlich besonders macht, das sei die Software, sagt der Geschäftsführer Marc Schindler.

„Die Effizienz des Systems kommt aus der Softwaresteuerung“, sagt Schindler. „Alle Kabinen stimmen ihre Fahrwege KI-gestützt untereinander ab.“ Tausende Kapseln sollen von intelligenten Algorithmen in Echtzeit so koordiniert werden, dass jede von ihnen immer freie Fahrt hat. Dabei sollen auch Not- und Ausfälle mit einberechnet und das Netz auf möglichst „hohe Energieeffizienz gefahren“ werden. Die Softwareplattform, die das alles möglich macht, sei die eigentliche Herausforderung und Leistung bei der Entwicklung. Wie Gründer Marc Schindler sagt, würde sich das Ottobahn-Team daher selbst eher „als Softwarefirma verstehen“ denn als Mobilitäts- oder Ingenieursunternehmen.

Die Ottobahn könnte schnell Wirklichkeit werden

Laut dem Ottobahn-Team ist die futuristische Schwebebahn keine Zukunftsmusik, sondern könnte in weniger als zwei Jahren serienreif werden. Bereits 2023 könnten die ersten Strecken aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Schon 20 Anfragen gebe es von potentiellen Kunden, sagt das Start-up. Auch in Deutschland könnte eine Strecke entstehen – nämlich zwischen Dachau und dem Münchner Stadtteil Moosach.

Schindler glaubt, dass die Ottobahn im Münchner Norden den Autoverkehr und auch den bestehenden Öffentlichen Personennahverkehr stark entlasten könnte – und das ziemlich schnell. „Sobald die Technologie serienreif ist, können wir eine solche Strecke in weniger als zwei Jahren aufbauen und in Betrieb nehmen“, sagt er. „Mitte 2024 ist möglich.“ Dazu könnte eine Fahrt in der Gondel weit günstiger angeboten werden als in S- und U-Bahn oder Tram. Die Verantwortlichen für den Münchner Nahverkehr wollen sich Ende November davon überzeugen und selbst im Büro von Ottobahn den Prototypen ausprobieren und sich das komplexe System hinter der Schwebebahn erklären lassen.
Schwebebahnen mit KI sollen Verkehrsprobleme lösen

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Kommentare 13
  1. Andreas P.
    Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre

    Wenn Robotaxis mal funktionieren gibt es die Infrastruktur dafür schon, die Straße. Warum sollte man Robotaxis an einen Sessellift mit einer App hängen.

    1. Dieser eine
      Dieser eine · vor mehr als 3 Jahre

      Naja, da gibt es schon mehrere Gleichgewichte - einerseits könnten die Leute ihre Benutzung zurückfahren, private Autos abschaffen und sich von der Bahnstation vom Driverless Cab abholen lassen. Oder alle fahren mit ihrem privaten Auto in die Stadt und lassen sich dann wieder abholen, sodass die Stadt permanent von fahrerlosen Autos durchquert wird, die gerade pendeln oder einen Parkplatz suchen.
      bpw..

      Insgesamt sollte man sich schon überlegen, ob man die Raumnutzung in den Innenstädten nicht vielleicht inklusiver gestaltet und den PNV so gut es geht von der Straße wegverlagert.

    2. Andreas P.
      Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre

      @Dieser eine Es wird sicher alles viel besser wenn autonom fahrende Autos an Sesselliften hängend im 2 Stock vor den Fenstern vorbei schweben, statt auf den vorhandenen Straßen zu fahren. Das Konzept braucht Straßen, die sind nur nicht mehr auf dem Boden. Man mag ja zu autofreien Städten stehen wir man will, eine Seilbahn zu bauen und Autos dranzuhängen erscheint trotzdem grob unsinnig.

    3. Dieser eine
      Dieser eine · vor mehr als 3 Jahre

      @Andreas P. Prinzipiell wäre natürlich eine unterirdische Nutzung besser geeignet - afaik ist das aber u.a. finanziell in der kurzen bis mittleren Frist nicht wirklich feasible. Denken Sie nicht auch, dass eine gewisse DIversifizierung der Verkehrswege wünschenswert ist, um jeden einzelnen zu entlasten? Und Autos sind, zumindest in den Städten, eine wahnsinnig ineffiziente Nutzung von Raum. Wenn man das bspw. auf nur eine Spur pro Fahrtrichtung (und keine Parkplätze) begrenzen würde, wäre schon wahnsinnig viel Raum gewonnen.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      @Dieser eine Man könnte natürlich auch unterirdische Parkplätze für Autos schaffen. Da wäre viel Platz und viel Geld gespart.

    5. Andreas P.
      Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Thomas Wahl Stimmt das wäre sinnvoll - man könnte es Tiefgarage nennen. Aber: ohne App und KI druckt kein hippes Tech-Magazin enthusiastisch Deine Pressemitteilungen ab.

    6. 1E9 Magazin
      1E9 Magazin · vor mehr als 3 Jahre

      @Andreas P. Gerne mal unsere Artikel genauer durchlesen. Wir berichten auch über Dinge, die ohne App und KI auskommen... und drucken prinzipiell keine Pressemitteilungen ab... Aber das mit dem "hippen Tech-Magazin", das geht klar.

      Und zu den Roboterautos... dazu hatten wir sogar ein einmonatiges Special, über die Vor- und Nachteile.

      Eine Herausforderung dabei: Selbst wenn sie auf die Straße kommen, wird es erst einmal Mischverkehr geben, weil menschliche Fahrer noch auf den Straßen sind. Die Prognosen dafür sind: Es wird zunächst mehr Stau geben, dann weniger, wenn die Menschen weg sind. Danach haben autonome Shuttles und Taxis tatsächlich das Potential für mehr Platz, weniger Verkehr etc. zu sorgen. Könnte aber noch 15 Jahre dauern.

    7. Andreas P.
      Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre

      @1E9 Magazin Ich hab’s gelesen. Und es liest sich nett gesagt unkritisch und wie eine aufgeblasene Pressemitteilung.

    8. Dieser eine
      Dieser eine · vor mehr als 3 Jahre

      @Thomas Wahl Das Beharren auf einer Car-First Politik wird das Verkehrsproblem der Innenstädte sicher nicht lösen. Sind Sie eigentlich der Meinung, dass man die heutige Bedeutung des Individualverkehrs aufrechterhalten sollte bzw. kann?

    9. Andreas P.
      Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre

      @Dieser eine Individualverkehr hilft gegen Pandemien, öffentlicher Verkehr verstärkt Pandemien. Menschen wollen Individualverkehr. Ich gehöre zu diesen Menschen. Ein großer Teil des Verkehrsproblems in den Städten ist absichtlich gemacht, von Leuten mit dem Sendungsbewusstsein das Autos böse sind: durch Fahrrad Straßen und Radwege auf denen weniger Menschen mit dem Fahrrad fahren als in Autos aufgehalten werden und durch Verkehrsbehinderungsampelschaltungen, etc.

    10. Dieser eine
      Dieser eine · vor mehr als 3 Jahre

      @Andreas P. Ich kann ihnen versichern, dass Autos die absolute Priorität der Verkehrspolitik sind.

    11. Andreas P.
      Andreas P. · vor mehr als 3 Jahre

      @Dieser eine Ich kann ihnen versichern dass dies in München in den letzten 15 Jahren nicht so ist.

    12. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      @Dieser eine Nichts kann und wird so bleiben wie es heute ist. Ob man aber das Auto (in welcher Ausprägung es in Zukunft auch existiert) wirklich ganz aus der Stadt verbannen sollte, das wage ich zu bezweifeln. Letztendlich müssen das die Bürger in den Kommunen entscheiden und probieren. Mir schwebt eher ein ausgewogenes Netz aus verschiedenen Lösungen vor. Die Bedeutung des Individualverkehrs in den Großstädten sinkt ja bereits. Was sich an endgültigen Lösungen wo durchsetzt, wird Ergebnis eines Evolutionsprozesses sein. Prognosen sind da bekanntlich schwierig .....🤔

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