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Neuer Job gefällig? LinkedIn und das Datenöl

Anja C. Wagner
Bildungsquerulantin
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Anja C. WagnerSamstag, 24.04.2021

LinkedIn hat diese Woche angekündigt, mit ihrem "Learning Hub" ihre intelligente Plattform zum personalisierten Aufbau von Fähigkeiten in der zweiten Jahreshälfte zu öffnen. Für zahlende Organisationen, versteht sich.

Man kann sich das vorstellen wie eine traditionelle "Learning Experience Plattform" (vergleichbar zu Degreed oder Cornerstone), allerdings aufsetzend auf ihrem immensen Datenschatz, der einzigartige Einblicke verschafft in die tatsächliche Welt der aktuellen Arbeit. 

Was jetzt klingt wie ein Werbetext, könnte tatsächlich ein gewisser "Gamechanger" sein, zumindest für Wissensarbeiter*innen, die ihre Skills an die heutige Zeit anpassen wollen, und Organisationen, die im Wettbewerb um diese Köpfe ringen. Und die Frage, die im Hinterkopf gleich mitschwingt: Wie wollen Unternehmen oder andere Institutionen mit solch einer "smarten" Lernumgebung konkurrieren, ohne ihren Mitarbeiter*innen einen solchen Zugang zu ermöglichen? Was zur Folgefrage führt: Wie können Neu-Einsteiger*innen sich die benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten drauf schaffen, wenn sie nicht Zugang haben zu diesen aktuellen Daten? Im öffentlichen Sektor scheint es mir nahezu unmöglich, hier eine auch nur ansatzweise gute Alternative anzubieten.

Wie machen es andere? Kolumbien hat im letzten Jahr bekannt gegeben, dass sein nationales Lernzentrum (SENA) mit LinkedIn Learning kooperiert. Sie haben Lizenzen für 500.000 kolumbianische Schüler*innen, Lehrer*innen und Angestellten erworben, die nun Zugang haben zu den eh schon vorhandenen Online-Lernkursen. Diese sollen ihnen helfen, wichtige technische und soziale Fähigkeiten zu erwerben. Und diese Zugänge werden im zweiten Halbjahr dann upgegradet auf eben diesen "Learning Hub".

Das klingt in der Ankündigung übersetzt wie folgt:

Gemeinsam werden SENA, Microsoft und LinkedIn dazu beitragen, kolumbianische Arbeitnehmer*innen darauf vorzubereiten, in der digitalen Wirtschaft zu gedeihen und neue Wege zu Chancen für die Arbeitskräfte des Landes zu schaffen.

Wenn wir dies einmal grob durchrechnen bei ca. 20 € monatlicher Lizenzgebühr für größere Unternehmen, dann macht dies 120 Mio. € für eine halbe Million aktive Lernende pro Jahr (kann man sicherlich noch weiter verhandeln). Übersetzt auf das Bildungsbudget in Deutschland von knapp 160 Mrd. € für 2020 bedeutet dies dann weniger als 1 %. Rechnet sich das? Kommt darauf an, wie man rechnet.

Klar können wir sagen: Wir nutzen das Geld lieber zum Aufbau digitaler Souveränität auf der Basis von Moodle, Big Blue Button und Open Educational Resources (OER). Aber lässt sich so der Dynamik am Arbeitsmarkt wirklich gut begegnen?

Dabei argumentiere ich gar nicht aus Sicht der (armen) Unternehmen, die qualifizierte Mitarbeiter*innen benötigen und über einen Fachkräftemangel klagen. Ich argumentiere vielmehr aus Sicht derjenigen, die durch den Wandel der Arbeitswelt ihren Job verloren und für einen beruflichen Wiedereinstieg eine zeitgemäße Qualifizierung benötigen. So sie denn wollen.

Und wenn man dann in die öffentlich bereit gestellten Daten von LinkedIn reinschaut, welche "Top Trending Skills" im Winter 2020/21 von allen Unternehmen in Deutschland (!) über LinkedIn am häufigsten nachgefragt wurden, dann sind dies erst einmal sehr allgemein klingende Fähigkeiten von Projektmanagement über Molekularbiologie bis hin zu Instagram.

Gut, könnte man denken, das können ja auch andere schulen. Aber so einfach ist es nicht. Sie haben nämlich ein komplexes "LinkedIn's Skills Genome" entwickelt, um wirklich zu verstehen, welche Fähigkeiten derselbe "Beruf" in der einen Branche von dem in einer anderen Branche unterscheidet. Das lässt sich in vielen Bereichen der digital gestützten Arbeitswelt verzeichnen. Die Berufe treten somit in den Hintergrund und es kommt auf das spezifische Skillset der Mitarbeiter*innen im Team an. Ein*e Kundenberater*in in der einen Region braucht tendenziell andere Skills als in einer anderen Region. Ein*e Roboterspezialist*in in der einen Branche ein anderes Skillset als in einer anderen.

Am Beispiel von Instagram (s.o.) können wir es vielleicht verdeutlichen: Es geht heute nicht mehr um den relativ banalen Upload von Fotos oder Videos. Diese Umgebung ist vielmehr jetzt ein Ökosystem zum Aufbau und Wachstum von Unternehmen, wie meine Kollegin Nicole Bauch es gerade analysiert. Es hilft Menschen, sich ein berufliches Standbein aufzubauen. Sozusagen eine neue berufliche Lernumgebung.

Und wer einen neuen Job für 2021 sucht: Aktuelle Jobtrends für Deutschland.

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