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Louie Louie: Die Geschichte eines dreckigen Liedes

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannMittwoch, 19.01.2022

Versuche mir gerade vorzustellen: alle Momente, in denen ich schon mal "Louie, Louie" vor mich hergesummt, mitgebrummt, losgegrölt habe, zusammengeschnitten zu einem Videoclip. Würde wahrscheinlich wie der Werbetrailer eines Sportwettenanbieters aussehen. Wahrscheinlich peinlicher. Ob man das Lied, in seiner bekanntesten Version 1963 von The Kingsmen aufgenommen, mag oder nicht – man kennt es auf jeden Fall und man muss irgendwie mitmachen. Irgendein Radio-Pawlow hat uns das angetan. Den Text? Eigentlich kennt ihn fast keiner, meist nicht mal die, die ihn singen, was aber gar nicht auffällt, man muss nur so tun als sei alles, was nach "Louie, Louie" kommt, genau richtig. "Oh Baby" wahrscheinlich und dann irgendwas wie "gotta go now". Egal. Legendärer Song jedenfalls (gecovert u. a. von Iggy Pop, Frank Zappa, Blondie, Black Flag; in den US-Bundesstaaten Washington und Oregon gab es Bürgerinitiativen, das Lied zur offiziellen Hymne zu machen), dessen Geschichte der kalifornische Radiosender KCRW zum Auftakt seines tollen Musikgeschichte(n)-Podcasts "Lost Notes" erzählt. 

Wie die minderjährigen Highschoolboys von den Kingsmen mit einer "desaströsen Amateueraufnahme", bei der inklusive falschen Einsätzen, fehlenden Talenten, herumfliegenden Drumsticks und "Fucks" viel schief ging, die Charts weltweit eroberten, ist kurios genug. Die 18-monatige FBI-Überprüfung des Songtextes (und der Band) auf Schweinigkeiten nach einer Intervention des Gouverneurs von Indiana half sicherlich dabei. 

"Louie, Louie gets its power from its simplicity, from its primitive howl in the face of all that is refined. It's the essence of Rock'n'Roll, distilled into three cords and a haphazard pile of indecipherable words",

sagt Solomon Georgio, Host der ersten Staffel "Lost Notes". 

Aber damit ist überhaupt erst die Vorgeschichte des Songs erzählt, oder besser gesagt die Nachgeschichte, denn geschrieben und erstmals aufgenommen wurde er 1955 von R'n'B-Sänger Richard Berry als B-Seite einer Single, die floppte. Auch von ihm hören wir Originalinterviews. Verarmt verkaufte er die Rechte an allen seinen Werken. Während "Louie, Louie" pausenlos im Radio dudelte, zerkloppte Berry im Hinterhof eines Plattenladens aussortierte Ware und sah keinen Penny von seinem Erfolg. Das änderte sich erst Jahrzehnte später, hat etwas mit Kaugummi, einem frechen Anwalt und einer Schiffsreise nach England zu tun. "Lost Notes" jedenfalls ist aufwendig recherchiert und produziert, erzählt spannende Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart der Popkultur und des Musikgeschäfts. 
Louie Louie: Die Geschichte eines dreckigen Liedes

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