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Feminismen

"Ich würde gerne radikal rebellieren. Als Jüdin. So richtig."

Margarete Stokowski
Autorin
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Margarete StokowskiFreitag, 22.11.2019

Mirna Funk schreibt in diesem Text für die Böll-Stiftung darüber, wie sie sich gerne engagieren würde, wenn sie könnte:

"Im Moment vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht wünsche, noch mal 20 Jahre alt zu sein. Keine Karriere, die ich riskieren würde, kein Kind, auf das ich achten müsste. Das wünsche ich mir nicht aus den zu vermutenden Gründen. Nein, ich will nicht jünger aussehen, nicht noch mal die Welt bereisen und auch keinen neuen Lebensweg einschlagen. Ich würde gerne radikal rebellieren. Als Jüdin. So richtig. Nicht nur ein bisschen. (...) Physisch rebellieren, davon spreche ich."

Menschen in Deutschland wüssten fast nichts über Jüdinnen und Juden, hätten aber kaum Interesse, diese Lücke mit Wissen aufzufüllen:

"Wenn ich in meinen Lesungen und Gesprächen, die ich seit fünf Jahren in Deutschland habe und führe, frage, wer denn schon mal einem Juden begegnet, wer mit Juden befreundet ist oder wer Juden kennt, dann gehen da keine Arme hoch. Dann ist da Stille im Raum. Das hindert aber niemanden daran, ein Bild vom Juden zu haben sowie antisemitische und philosemitische Klischees zu reproduzieren, ohne zu wissen, dass diese entweder antisemitisch oder philosemitisch sind.

Das Erschreckende daran: Dieses Unwissen will niemand mit Wissen ersetzen. Es gibt so gut wie kein Interesse an einer Jüdischen Sicht auf die aktuellen Probleme, denen wir ausgesetzt sind."

Auf Instagram schrieb sie zu diesem Essay:

"For @boellstiftung I just wrote an essay about starting to rebell, as a jew though, but it can totally be read for every marginalized group that is being excluded from any decision making. Let‘s conquer those TV shows that talk about minorities without minorities being present, let‘s pressure media offices that are not diverse and loudly speak up against being used and functionalized."

"Ich würde gerne radikal rebellieren. Als Jüdin. So richtig."

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Kommentare 3
  1. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor mehr als 4 Jahre

    Wow, vielen Dank dafür. Das liest sich stark, wenn auch der Konjunktiv überwiegt. Mir fällt auch in diesem Text auf, dass häufig von "dem Juden" gesprochen wird. Das empfinde ich selbt als antisemitisch, da es sehr verallgemeinert und ja in der Form auch als ein Schimpfwort eingesetzt wird/wurde.
    Warum tun wir das? Warum trennen wir so gerne? Warum sind uns Zugehörigkeiten so wichtig, und warum wollen wir gleichzeitig nicht mit allen über einen Kamm geschert werden? Warum berufen wir uns nicht auf unseren gemeinsamen Nenner: Menschen zu sein?

    1. Margarete Stokowski
      Margarete Stokowski · vor mehr als 4 Jahre

      Okay, kleines Gedankenexperiment: Wenn man in diesem Text jedes Mal "jüdisch" durch "menschlich" ersetzt und "Jude" durch "Mensch", wie interessant ist der Text dann noch?

      Warum wirft man ausgerechnet denen, die von Diskriminierung betroffen sind, vor, dass sie "so gerne trennen", wenn sie einfach darauf hinweisen, von welchen Ausschlüssen sie betroffen sind und dass sie gern was dagegen tun würden? Sollen Jüdinnen und Juden nicht mehr "Jude" sagen, weil andere das als Schimpfwort benutzen?

      Und - kennen Sie dieses Zitat von Hannah Arendt:

      "Ich gelangte zu einer Erkenntnis, die ich damals immer wieder in einem Satz ausgedrückt habe, darauf besinne ich mich: 'Wenn man als Jude angegriffen ist, muß man sich als Jude verteidigen.' Nicht als Deutscher oder als Bürger der Welt oder der Menschenrechte oder so. Sondern: Was kann ich ganz konkret als Jude machen?"

    2. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor mehr als 4 Jahre

      @Margarete Stokowski Schade, dass wir uns missverstehen. Dennoch vielen Dank für Ihre Antwort.

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