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Kopf und Körper

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Selbstbeherrschung und Empathie

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinFreitag, 20.05.2022

Ein Bereich des Gehirns namens  rTPJ ( temporoparietale Übergangsregion) wird mit Empathie und Selbstlosigkeit in Verbindung gebracht. Und, das ist auf den ersten Blick merkwürdig: mit Selbstkontrolle. Zwischen beiden gibt es laut dieses Artikels einen ziemlich interessanten Zusammenhang.

Menschen, bei denen die rTPJ größer ist, verhalten sich altruistischer. Wenn die Region hingegen gestört ist, verändert das unsere Fähigkeit, über Moral nachzudenken. Stimuliert man den Bereich mit elektrischen Strömen, können Menschen besser die Perspektive anderer einnehmen. Aber nicht nur diese: Auch die Perspektive ihres Selbst in der Zukunft.

Das klingt erst einmal verwirrend, aber hier liegt der Zusammenhang zwischen Selbstkontrolle und Empathie: Demnach ist Selbstkontrolle nichts anderes als Empathie mit unserem zukünftigen Selbst.

Empathie hängt von der Fähigkeit ab, die eigene Perspektive zu überwinden, die eines anderen zu schätzen und sich in dessen Lage zu versetzen. Selbstbeherrschung ist im Wesentlichen die gleiche Fähigkeit, nur dass die Situation der anderen Person deinem zukünftigen Ich gehört – einem hypothetischen Wesen in der Zukunft, das genauso gut eine andere Person sein könnte. Man kann Selbstbeherrschung als eine Art zeitliche Selbstlosigkeit sehen. Es ist das gegenwärtige Du, dass etwas hinnimmt um dem zukünftigen Du zu helfen.

Der Autor glaubt,  dass Impulsivität und Egoismus nur zwei Seiten der gleichen Medaille sind, ebenso wie ihre Gegenteile, Zurückhaltung und Empathie. 

Vielleicht ist das der Grund, warum Menschen, die Eigenschaften wie Psychopathie und Sadismus haben einen niedrigen Wert für Empathie, aber einen hohen für Impulsivität aufweisen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Impulsivität mit dem Abstürzen von Süchtigen korreliert, Empathie hingegen mit längerer Abstinenz. Diese Eigenschaften stehen für unsere Erfolge und Misserfolge, wenn es darum geht, unserer eigenen egozentrischen Blase zu entkommen und das Leben anderer zu verstehen – auch wenn diese anderen unser eigenes, zukünftiges Gesicht tragen.


Es gibt einen Zusammenhang zwischen Selbstbeherrschung und Empathie

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Kommentare 3
  1. Hartmut Neusitzer
    Hartmut Neusitzer · vor fast 2 Jahre

    Sehr spannend dieser Zusammenhang.
    Danke für die Recherche.
    .
    Welche bemerkenswerten Auswirkung die Selbstkontrolle bei 4-jährigen auf ihr gesamtes späteres Leben hat, kann man in dieser faszinierenden TV-Doku sehen und teils miterleiden im positiven und humorvollen Sinne:
    .
    Ausgezeichnet mit dem European Science TV Award:
    .
    Das automatische Gehirn - Die Magie des Unbewussten - 2011
    Teil 1 (43 Minuten)
    .
    https://www.dailymotio...
    .
    Der Marshmellow-Test - Minute 11:30 bis 16:30
    .

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor fast 2 Jahre

      Der Marshmallow-Test ist wirklich total interessant, kommt ja auch in dem von mit empfohlenen Text vor. Allerdings wird er mittlerweile auch kritisch gesehen: https://www.piqd.de/vo...

    2. Hartmut Neusitzer
      Hartmut Neusitzer · vor fast 2 Jahre

      @Theresa Bäuerlein Ops! :-)
      .
      Danke für den Hinweis zur Vertiefung und Aktualisierung. Toll. :-)
      .
      Ein wenig treibt mir der Inhalt die Schamesröte ins Gesicht.
      .
      Es ist so ähnlich, wie mit dem Sender-Empfänger-Modell und/oder dem Vier-Ohren-Modell.
      Siehe Buch: Maja Storch/Wolfgang Tschachner
      Embodied communication
      Kommunikation beginnt im Körper, nicht im Kopf
      .
      Besonders für Kommunikationstrainer die jahrzehntelang mit Begeisterung und Humor den Seminarteilnehmenden diese Modell nahegebracht haben wird eine Welt zusammenbrechen.
      OttoNormalverbraucherin hilft dieses Modell in der Praxis NULL weiter. In der Nachbetrachtung möglicherweise, wenn man sich denn nach Jahren noch an das Seminar zum Vier-Ohren-Modell und vor allem an die Inhalte erinnern kann ... ;-)
      .
      In beiden obigen Themenfeldern (Selbstbeherrschung&Empathie plus Kommunikation&Körper) fängt es mit dem aktuellen Wissen an, spannend und herausfordernd zu werden.
      .
      Was genau macht man/frau mit diesen Erkenntnissen wie und wann und wer?

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