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Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. Demnächst erscheint von ihr das neue Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Interviewerin für Printmedien wie die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. und im Fernsehen (ARD, BR, WDR). In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Sie hat als Dozentin an der renommierten Universität von Kalifornien in Santa Barbara und der University of the West in Los Angeles gelehrt.
Einer der größten Münchhausen im Journalismus war Stephen Glass. Vor Kurzem erst habe ich mir "Shattered Glass" wieder angesehen, die sehenswerte Hollywood-Version seiner unglaublichsten Lügen. Wie er ganze Reportagenszenen, Menschen und Orte am Schreibtisch erfand, dann seine Lügen mit immer mehr Lügen verdeckte, bis das Kartenhaus zusammenbrach. Er erinnert mich von der Persönlichkeit her an Claas Relotius: beliebt, hilfsbereit, so bescheiden, dass ihm die Dreistigkeit keiner zutraute.
Was ist aus ihm geworden? Und aus den anderen Lügnern, die nie wieder im Journalismus arbeiten können? Der Autor dieses Porträts hat Glass mehrmals getroffen und dabei einen Mann erlebt, der fast zwanghaft die Wahrheit sagt und vielen Menschen gleich als erstes von seiner kriminellen Vergangenheit erzählt, ohne etwas zu beschönigen. Ausgerechnet der Profi-Lügner wollte Jurist werden und arbeitete nach dem Zusammenbruch seiner journalistischen Karriere in einer Anwaltskanzlei. Und ausgerechnet er wurde dann von seiner langjährigen Lebensgefährtin dazu gezwungen, in der Öffentlichkeit zu lügen. Aus gutem Grund zwar, aber doch eine recht absurde Kehrtwendung für einen Mann, der in seinem zweiten Lebensabschnitt die Wahrheit zu seiner Mission machen wollte. Nun, da seine Frau gestorben ist, konnte er dem Autor endlich die wahre Geschichte erzählen. Ein wirklich spannendes Porträt.
Quelle: Bill Adair Bild: Medium EN airmail.news
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Eine unglaublich tolle Geschichte, nüchtern aufgeschrieben, weil sie keine Deko braucht. Eigentlich geht es gar nicht um einen Journalisten, der Kollegen hat, sondern um zweite Chancen und darum, wie Liebe Menschen retten kann.