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Pop und Kultur

Ein Galerist zeigt Werke vergessener Künstler, die er auf eBay gekauft hat

Oskar Piegsa
Redakteur DIE ZEIT
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Oskar PiegsaFreitag, 21.02.2020

Der Kunstmarkt ist irrational und die Qualität und der Preis von künstlerischen Arbeiten sind weitgehend entkoppelt.

Dieses Urteil, dem wohl viele Leute zustimmen würden – und das so oder so ähnlich ja längst von Markus Metz und Georg Seeßlen formuliert wurde, von Ed Hardy oder von Banksy – wird üblicherweise an den haarsträubenden Summen festgemacht, die einzelne, oft gar nicht besonders interessante Kunstwerke erzielen (120.000 Euro für eine Banane und so).

Es stimmt, aber spiegelbildlich auch für das untere Ende des Sekundärmarkts. Nicht alles, was gekauft und weiterverkauft wird, nicht alles, was dabei völlig irrwitzig bepreist ist, aber trotzdem seine Käufer findet, landet bei Christie's oder Sotheby's und ist teuer. Manches landet auch auf eBay und ist spottbillig.

Dieser piq empfiehlt ausnahmsweise mal keinen Text, kein Video und keinen Podcast, sondern eine Idee. Eine Idee, die ihren Niederschlag fand in einer Ausstellung einer kleinen Galerie in New York. Der Kunsthändler Mitchell Algus zeigt dort ausschließlich historische Kunstwerke, die er und seine Bekannten auf eBay, auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen gekauft haben. Seine Ausstellung heißt: Acquired on eBay (and from other surrogate sources).

Einige der gezeigten Arbeiten sind von Künstlerinnen und Künstlern, die einst dicht dran waren an den heute hochpreisig gehandelten Kunstmarktstars – als deren Galeriekollegen oder Ehefrauen, zum Beispiel.

Andere sind von Künstler*innen, die in den 1940er-Jahren in den großen Zeitschriften porträtiert oder in wichtigen Museen gezeigt, in den Jahrzehnten danach aber vergessen wurden. So sehr vergessen, dass ihre Werke auf Ramsch- und Trödelmärkten auftauchten. Und über diesen Umweg – das allein finde ich charmant – nun doch wieder in einer Galerie zu sehen sind.

Gut vertreten seien dabei Werke von Afro-Amerikanern und von Frauen, berichtet The Brooklyn Rail. Von Künstler*innen also, die es zu Lebzeiten schwerer hatten als andere. Deren Werke aber heute, wenn man sie isoliert von den Urheber*innen und vielleicht etwas vorurteilsfreier als damals betrachtet, womöglich durchaus konkurrenzfähig sind mit jenen der anderen, unvergessenen Künstlern.

Wenn man den Kritikerinnen und Kritikern glauben kann, die diese Ausstellung besucht haben, dann ist die Qualität der Arbeiten jedenfalls sehenswert. So klingt es etwa im New Yorker, der die Ausstellung kurz rezensiert.

Dieses Wochenende ist Acquired on eBay noch zu sehen. Man könnte jetzt also sofort nach New York fliegen ... oder man lässt es sein. Und nimmt aus dieser auch aus der Ferne und bloß theoretisch betrachtet interessanten Ausstellung die Idee mit, mal weniger auf die Stars zu schauen und wieder öfter neugierig durch die Trödelmärkte zu streifen.

Denn, so schreibt die Kritikerin Roberta Smith:

Collecting art is less about money than about passion, curiosity and persistence. If you truly love art for itself, not for status or investment, you will find things you can afford.

Es gibt vielleicht mehr tolle vergessene Künstler*innen als tolle unvergessene.

(Hinter dem Link: Ein paar Ausstellungsfotos und ein programmatischer Text des Galeristen.)

Ein Galerist zeigt Werke vergessener Künstler, die er auf eBay gekauft hat

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Kommentare 1
  1. Fabian Peltsch
    Fabian Peltsch · vor 4 Jahren

    Tolle Idee!

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