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Flucht und Einwanderung

Die wahre Geschichte der Sharbat Gula

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozFreitag, 15.05.2020

Diese Geschichte ist heftig. Ja, heftig. Ich kannte sie bereits in Teilen, doch sie nun so zu lesen, hat mich wirklich schockiert.

Es geht um Sharbat Gula, die wohl berühmteste Afghanin der Welt. 1985 landete das damals junge Mädchen mit den stechenden grünen Augen auf der Titelseite von "National Geographic". 

Damit begann auch die sagenhafte Karriere des Fotografen Steve McCurry

Dieser war vor seiner "Entdeckung" nämlich ein Niemand, der sich in den afghanischen Geflüchtetencamps Pakistans herumtrieb, um Fotos zu machen. 

Doch wie fand McCurry eigentlich Gula? Die Geschichte ist verstörend. Er ging nämlich einfach in eine Mädchenschule und riss Gula wortwörtlich aus dem Unterricht heraus. Gula posierte, doch sie war sichtlich verstört und verängstigt. Sie wollte, dass McCurry keine Fotos mehr von ihr macht. 

Dann flüchtete sie vor ihm.

McCurry, ein privilegierter, weißer Mann, interessierte sich nicht für Gula. Er fragte nicht einmal nach ihren Namen, der erst viel später bekannt wurde. Er bat ihre Eltern auch nicht um Erlaubnis, als er das Foto veröffentlichte. Auch seine Arbeitgeber verhielten sich gleichgültig. 

Gulas Bilder werden bis heute von McCurrys Studio für Tausende von Dollars verkauft. 

Jahre später konnte Gula endlich sagen, wie sie sich tatsächlich fühlte, als sie ihr Foto sah: Wütend und traurig. 

Die wahre Geschichte der Sharbat Gula

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Kommentare 6
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    Sorry, aber in dem Piq sind wirklich einige gravierende Fehler beziehungsweise Verzerrungen. Sharbat Gula sagte 2017 zur BBC eben auch: "Now I am very happy that it gave me honour and made me popular among people. The income from the photo has helped a lot of widows and orphans. Now I am proud of it." https://www.youtube.co...

    Es ist auch keineswegs so, dass Steve McCurry 1985 ein Niemand war und erst aufgrund dieses Fotos berühmt wurde; fünf Jahre zuvor hatte er bereits die "Robert Capa Gold Medal for Best Photographic Reporting from Abroad" erhalten https://pro.magnumphot...

    Und dann störe ich mich noch an dem Bild des privilegierten weißen Mannes, als wäre Steve McCurry ein Dandy, der mit einer makellosen Leica und einem Cognacschwenker durch das Land läuft und sich nicht für die Menschen, die er abbildet, interessiert. Er war Kriegsreporter und musste ständig damit rechnen, von einem Scharfschützen abgeknallt zu werden oder auf eine Mine zu treten – so wie es eben Robert Capa in Indochina passiert ist.

    1. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor fast 4 Jahre

      Danke für die Einordnung, Dirk.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

      @Yvonne Franke Hallo Yvonne, Danke für die Rückmeldung, dann weiß ich wenigstens, dass die Kritik gelesen wurde. Eigentlich wollte ich nichts sagen, aber angesichts der haarsträubenden Behauptungen, konnte ich zu diesem Piq einfach nicht meine Klappe halten. Ich bin übrigens sehr gespannt, ob Emran sich noch meldet, vermutlich tut er die Kritik als Gewäsch eines weißen Journalisten ab. Man muss sich mal vorstellen, ich hätte solch einen Unsinn über, sagen wir, den iranisch-französischen Fotografen Reza verbreitet, was hier dann – und zwar völlig zu Recht – für ein Aufstand wäre. Einigermaßen konsterniert beobachte ich auch, dass der Piq noch weiter gelikt wird – was dafür spricht, dass sich in unserem Mileu offenbar bestimmte Narrative festgesetzt haben, die nun unreflektiert bejubelt werden. Besten Gruß, Dirk

    3. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor fast 4 Jahre

      Lieber Dirk,

      vielen Dank für deine Kritik. Ich wollte dir eigentlich in einer etwas anderen Form antworten, doch dann fiel mir deine Antwort an Yvonne auf. Ich finde es interessant, dass du der Meinung bist, du würdest eh schon meine Antwort kennen. Wie kommt das? Außerdem habe ich den Eindruck, dass du dich ziemlich angegriffen fühlst.

      Dennoch einige Punkte:

      1. Das ist in erster Linie ein Piq und kein Text von mir. Allerdings bin ich der Meinung, dass sich der Autor sehr wohl mit der Thematik auseinandergesetzt hat und deshalb zu solch einem Schluss gekommen ist.

      2. Du teilst ein Zwei-Minuten-Video von BBC, in dem Sharbat Gula einige Dinge sagt. Cool, aber damit ist die Sache noch lange nicht gegessen. In den letzten Jahren gab es verschiedene Reaktionen seitens Gulas (was natürlich auch nicht unproblematisch ist). Hierfür spielen verschiedene Dinge eine Rolle, etwa ihr familiäres Umfeld, ihre gegenwärtige Situation usw. Derartige Sachen bekommt man vor allem mit, wenn man afghanische Medien verfolgt und andere (längere!) Interviews von Gula kennt. Da bemerkt man dann nämlich sehr wohl, dass die Version, die hier gepiqt wurde, alles andere als "haarsträubend" ist.

      3. Ich könnte bei Punkt 2 noch ausführlicher werden, doch anhand deiner Reaktion wird schnell deutlich, was dein eigentliches Problem ist. Dass dich das Bild des privilegierten weißen Mannes stört, ist allerdings - bei allem Respekt - dein Problem und nicht meins. Ich bin auch Kriegsreporter und weiß sehr wohl, worum es hier geht. Warum mich der weiße Mann in Afghanistan und anderswo mal mehr und mal weniger stört, habe ich übrigens hier aufgeschrieben: https://uebermedien.de...

      Herzlich,
      Emran

    4. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

      @Emran Feroz Lieber Emran, vielen Dank für die Antwort, vielleicht habe ich in meiner zweiten Einlassung überzogen, aber ich fand und finde den Piq sehr problematisch, schon weil er alles andere als sachlich verfasst ist, vor allem verglichen mit Deiner Anwort. Was den weißen privilegierten Mann angeht: Im Falle Steve McCurry halte ich das Bild für nicht zutreffend und der gepiqte Text ist da nicht sehr glaubwürdig: Warum nur hat Northrup das Video wieder offline genommen, wenn er doch alles genau recherchiert hat? Vor allem aber habe ich den Eindruck, dass im Piq - warum auch immer - gegen die journalistische Regel "Facts are Sacred" verstoßen wurde. Es geht nicht, dass man bestimmte Fakten auslässt und die Geschichte passend macht. Besten Gruß, Dirk

  2. Emil Sergeev
    Emil Sergeev · vor fast 4 Jahre

    Die Menschen lernen täglich dazu. Wir alle haben schon mal verletzt bevor wir uns bessern konnten. Damit möchte ich den Fotografen nicht im Schutz nehmen, aber ich habe auch Menschen verletzt, und mich nie entschuldigen können (Profit erzeugen trägt die Farben der Hässlichkeit in sich)

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