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Die Proteste im Iran: Ein Überblick

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinMittwoch, 28.09.2022

Du hast sicher mitbekommen, dass seit dem 16. September im Iran Menschen gegen das Regime protestieren. Die Proteste weiteten sich auf über 45 Städte, Gemeinden und Dörfer aus. Und es sieht nicht so aus, als würden sie aufhören. Zumindest nicht dauerhaft. Dieser Text bietet einen guten Überblick, um die Hintergründe zu verstehen. 

Ausgelöst wurden die Proteste durch den Tod von Mahsa Amini. Amini war eine 22-jährige Studentin, die Anfang des Monats von der Sittenpolizei in der iranischen Hauptstadt Teheran festgenommen wurde, weil ihr Hidschab angeblich nicht korrekt saß. Fotos und Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass sie schwer verprügelt wurde. Die Wut ist groß, aber es geht um mehr. 

Viele Iraner:innen, vor allem die jüngeren, fühlen sich hoffnungslos. Die Wirtschaft chaotisch. Der Rial verlor seit 2018 80 Prozent seines Wertes. Damals hatte US-Präsident Donald Trump das 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen aufgekündigt und die amerikanischen Sanktionen wieder eingeführt. Die Armut im Land nahm stark zu. Die Inflation liegt bei über 50 Prozent. In Teilen des Landes verdoppelten sich die Lebensmittelpreise innerhalb eines Jahres. Die demokratischen Prozesse sind weitgehend Fassade.

Die Regierung bezeichnet die Unruhen als ein ausländisches Komplott, das von Amerika, Israel und anderen bösen Mächten koordiniert wird. Sie organisierte Gegenproteste, von denen einige den Anschein erwecken, als seien die Menschen zum Demonstrieren bezahlt worden. Sie würgte das Internet ab und erschwerte den Zugang zu sozialen Medien, VPNs und WhatsApp. Iraner:innen im Ausland in der Diaspora haben Mühe, ihre Verwandten im Land zu kontaktieren.

Mit dieser Taktik hat es das Regime früher geschafft, Unruhen zu unterdrücken. Im Jahr 2018 begann eine Welle von Arbeiterprotesten. Hohe Preise lösten 2019 Massenkundgebungen aus, bei denen Hunderte von Menschen starben. Im Jahr 2009 brachen Massenproteste wegen einer gestohlenen Präsidentschaftswahl aus.

In ihrem Bemühen, das Regime zu stützen, haben die Machthaber es jedoch auch unterminiert. Sollte es diese Runde der Proteste überleben, hat es keine Lösung für die Missstände, die es verursacht hat. Weitere Proteste werden folgen. Ohne Aussicht auf Reformen haben die Iraner:innen keine andere Wahl, als auf die Straße zu gehen und radikale Veränderungen zu fordern. Ohne Hoffnung auf eine bessere Wirtschaft und ein gewisses Maß an Integration in die Welt haben sie nichts zu verlieren.


Die Proteste im Iran: Ein Überblick

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