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Klima und Wandel

Die Klimakrise ist da – und ihre Folgen sind schlimmer als gedacht

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDonnerstag, 22.07.2021

Überschwemmungen in Deutschland, China, Indien und Uganda, Hitze in den USA und Kanada: Die vergangenen Tage und Wochen waren voller extremer Wetterereignisse.

Dass dahinter der Klimawandel steckt, ist zumindest für die außergewöhnliche Hitze im Westen der USA und Kanada wissenschaftlich belegt. Für die anderen Extremwetterlagen liegt ein Zusammenhang zumindest nahe. Denn wir wissen, dass beispielsweise ungewöhnlich starke Regenfälle unter den Bedingungen der Erderwärmung wahrscheinlicher werden.

Die Klimaforschung war bisher ziemlich gut darin, vorherzusagen, um wie viel die Durchschnittstemperatur der Erde für eine bestimmte Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre steigt. Was sie nicht so gut hinbekommen hat: Die Auswirkungen der Erwärmung zu prognostizieren.

Denn Hitze und Fluten fallen viel extremer aus, als man für den gegenwärtigen Stand angenommen hätte. Darauf weist Lars Fischer, Redakteur von spektrum.de, auf Twitter hin und empfiehlt einen Text von Mother Jones, der mehrere Klimawissenschaftler*innen und Psychologinnen dazu befragt.

Hier ist, was sie sagen:

It’s already worse than what I imagined (Peter Kalmus, NASA)

It’s no longer a kind of vague concern about things happening in the future, it’s the realization that the world is unraveling around us right now. (Jennifer Atkinson, University of Washington)

I think the fact that it’s kind of happening faster and in a different way than we anticipated just exaggerates that sense of kind of confusion and loss of kind of intellectual stability (that leads to things like climate grief; Susan Clayton, College of Wooster)

Warum aber lagen die Modelle so daneben? Mother Jones erklärt es am Beispiel der arktischen Eisschmelze: Die Vorgänge in der Natur sind komplex und dynamisch. Manche Effekte verstärken sich gegenseitig und das berücksichtigen die Klimamodelle oft nicht in ausreichendem Maße.

Part of the reason it’s been so hard to predict these effects in the first place is because they are “complicated, non-linear processes,” as Kalmus calls them. Scientists have to account for hundreds of variables, which means predictions are often far from perfect. Models for the melting of ice sheets in the Arctic, for example, are actually more optimistic than what’s currently happening in places like Greenland and Antarctica, because those models haven’t taken into account the other processes that could accelerate melting (water can creep in under the ice sheets, causing them to slip off into the ocean more quickly, for example).

Wir haben also noch weniger Zeit als gedacht, um die Krise zu begrenzen. Vielleicht, das wäre meine Hoffnung, wird das durch die extremen Wetterlagen jetzt noch mehr Menschen klar.

Die Klimakrise ist da – und ihre Folgen sind schlimmer als gedacht

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Kommentare 7
  1. Silvio Andrae
    Silvio Andrae · vor mehr als 2 Jahre

    Von der physikalischen Möglichkeit einmal abgesehen, kann man dem aufmerksamen und informierten Laien seine Zweifel an der Frage der politischen Möglichkeit verzeihen. Was sollte die Botschaft des Klimawissenschaftlers, des Umweltaktivisten, des gewissenhaften Politikers sein - derjenigen, die entmutigt sind, aber verpflichtet, alle Register zu ziehen? Es ist die wichtigste Frage, der sich die Gemeinschaft der klimabewussten Erdbewohner stellen muss. Wir wissen, was passiert. Wir wissen, was zu tun ist. Die verbleibende Frage ist, wie wir uns selbst davon überzeugen können, es zu tun.

  2. Leon Leuser
    Leon Leuser · vor mehr als 2 Jahre

    Ich fürchte, dass es dennoch weiterhin abstrakt bleibt. Zwar rücken die Einschläge näher. Aber die Fluten waren weit entfernt von anderen Teilen Deutschlands. Ob man diese Bilder anders wahrnimmt als wenn diese aus China stammen?... ich bin mir nicht sicher.
    Das Drama aus meiner Sicht ist, dass vielen immer noch nicht bewusst ist was die nun angekündigten Ziele bedeuten (z.B. BaWü mit ca 25% THG-Einsparung in den letzten 30 Jahren; nun dem Ziel in den kommenden 8 1/2 Jahren nochmal 40 % einzusparen), und die Geschwindigkeit der Veränderungen durch Eisverlust in der Arktis, tauenden Permafrost sowie Trockenstress für Wälder von den Tropen bis hier zu uns weiter zunehmen wird.

    Ich bin gespannt wie lange es dauern wird bis die Stimmung kippt und die ersten sagen: We are beyond 2°. und es zunehmend um die Bekämpfung der hervorgerufenen Krisen geht, wodurch der Klimaschutz in den Hintergrund tritt.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 2 Jahre

      Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass beyond 2 degrees der Klimaschutz noch mehr vernachlässigt wird als jetzt schon. Spätestens dann muss doch klar sein, dass die Emissionen krass sinken müssen, gerade um "die hervorgerufenen Krisen" zu bekämpfen? Aber klar, es stimmt, dass es jetzt schon eine riesige Herausforderung darstellt, die Emissionen auf Null zu bekommen. Und wir haben in der Vergangenheit ja oft genug gesehen, dass Menschen (und die politisch Verantwortlichen) Gefahren gern verdrängen.

  3. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

    Etwas selbst spüren zu können ist etwas anderes, als es mit dem Verstand zu durchdenken. Ohne diese Betroffenheit wird es wohl nur unter Mühen zu nennenswerten Klimaschutzmaßnahmen kommen. Ich glaube auch, dass wir jetzt an dem Punkt sein könnten, wo mehr Menschen ins Fühlen kommen (damit meine ich ausdrücklich nicht die Flutopfer!) und damit hoffentlich leichter Veränderungen akzeptieren können.
    Und während ich das schreibe, denke ich: Ohmann, diesen Luxus zu überlegen, ob es schon schlimm genug ist, etwas tun zu müssen, haben viele Menschen auf der Welt gar nicht. Sie spüren schon länger als wir hier in D, wie schlimm es ist.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 2 Jahre

      "Etwas selbst spüren zu können ist etwas anderes,..." - ja, unbedingt. Dennoch habe ich mich fast nicht getraut, meine leise Hoffnung oben niederzuschreiben. Die Beharrungskräfte sind ja immer noch stark. Und waren die Warnungen nicht schon längst klar, dramatisch genug? Aber es wäre ja gut, wenn sich jetzt etwas verändern würde.

    2. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

      @Alexandra Endres Die Sache ist fragil, glaube ich auch. Warnungen sind psychologisch so eine Sache. Aber wenn man mal ganz logisch 1 und 1 zusammenzählt, braucht man vielleicht gar nicht so viel Psychologie, um einzusehen, dass uns die Zeit davonrennt. Ich fürchte mich ein bisschen vor dem, was zwischen denen abgehen wird, die fragen werden: Haben wir es nicht gesagt? Und denen, die panisch werden, wenn kaum noch Klimaschutz greift, weil es zu spät ist.

    3. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 2 Jahre

      @Silke Jäger Es wird jedenfalls nicht einfacher. Selbst wenn die Klimaschutz-Anstrengungen jetzt verstärkt (und wirksam) würden.

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