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Flucht und Einwanderung

Der wohl beste long-read zum IS in Afghanistan

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMittwoch, 10.08.2022

Rund ein Jahr nach dem Abzug der NATO-Truppe aus Afghanistan herrscht im Land weder Frieden noch Sicherheit. Einer der Gründe dafür: Die Taliban, die die Menschen zwanzig Jahre lang mittels Gewalt und Terror heimgesucht haben, müssen sich nun einem Feind stellen, der auf ihre eigenen Methoden zurückgreift und gleichzeitig um einiges brutaler ist: Den IS. 

Doch was genau hat es mit der afghanischen IS-Zelle auf sich? Was ist die Geschichte des IS in der Region und wer waren seine Vordenker? Mein Kollege Fazelminalla Qazizai hat dazu etwas Ordentliches abgeliefert. Ich denke, es gibt bis dato nichts Besseres, was zur Thematik geschrieben wurde. Qazizai und sein Kollege Chris Sands zeichnen die Geschichte des IS in Afghanistan minutiös nach und fokussieren sich dabei vor allem auf einen Protagonisten: Abu Muslim Khorasani, dem Führer der Gruppe. 

Zu diesem heißt es u. a. wie folgt:

Had life worked out slightly differently, then, Khorasani might have turned into exactly the kind of Muslim that America professed to want at the forefront of its quest to remake post-9/11 Afghanistan in its own democratic, progressive image: intelligent and hardworking; devout but not extreme; a partner of the West. No one is quite sure why, or when, he chose a different future for himself, but in 2015, Khorasani gave an inflammatory speech against the Afghan government to students at his local mosque. Soon afterward he left home to join the Islamic State of Khorasan Province (ISKP).

Khorasani ist kein willenloser Terrorist, der blind Befehlen folgt, sondern ein gebildeter, fanatischer Ideologe. Er hat in Pakistan studiert und spricht mehrere Sprachen. Außerdem ist er ein Mitglied der salafistischen Minderheit Afghanistans, die es schon lange vor dem IS gab. Dass innerhalb dieser Menschen nun erfolgreich rekrutiert wird, ist kein Zufall. Die Taliban betrachten sich als traditionelle Sunniten der hanafitischen Rechtsschule. Ihr Fokus liegt hauptsächlich auf dem afghanischen Nationalstaat. Währenddessen strebt der IS ein globales Kalifat an und macht Jagd auf muslimische Minderheiten. Auch in den letzten Tagen fanden mehrere Anschläge gegen afghanische Schiiten statt. 

Aktuell sind die Taliban deshalb mit ihrem eigenen "War on Terror" beschäftigt. Dabei machen sie die Fehler ihrer Vorgänger. Alle salafistischen Afghanen gelten für sie per se als IS-Anhänger. Sie werden gejagt, gefoltert und getötet. Dies spielt wiederum dem IS in die Arme, der einfacher rekrutieren kann. Die Taliban betrachten die "neuen" Extremisten spätestens seit ihren Verhandlungen mit den US-Amerikanern als absolute Feinde, doch bekämpft wurden sie schon zuvor, sprich seit dem Aufkommen der afghanischen IS-Zelle. Es soll sogar vor dem Abzug der Amerikaner Kooperationen zwischen Taliban und US-Militär gegeben haben – gegen den IS.

Der Kampf zwischen all den Fanatikern, die gegenwärtig den afghanischen Alltag bestimmen, wird gewiss kein gutes Ende haben. 

Der wohl beste long-read zum IS in Afghanistan

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