Es ist die alte Tech-Frage, spätestens seit das Smartphone die Welt veränderte: Was ist das nächste große Ding? VR-Brillen? Smarte Assistenten à la Alexa? Das Metaverse? David Pierce von The Verge gibt eine überraschende Antwort: Entgegen allen Prognosen, trotz aller Milliarden-Investitionen und Hypes für andere Technologien bleibt das Smartphone die entscheidende. Der Markt der Pixels, iPhones und Galaxys bleibt stabil, und keine Technologie konnte die Bildschirme in unseren Taschen bislang ersetzen (wo bleiben die HOLOGRAMME??). Auch der Tech-Boom während der Pandemie hat viel gehypte Technologien für zu Hause nicht relevanter gemacht als das Smartphone. Pierce schreibt:

Even the things that voice assistants and AR glasses already do well, phones do better. Voice dictation works impressively well on both Android and iOS, and Google’s Live View in Maps is already a pretty good augmented-reality navigation tool. You’ll get better and more fun photos out of Snapchat on your phone than you will with Spectacles. Most of the promise of the metaverse is already taking place in Fortnite and Roblox

Der Text ist klar und brillant geschrieben, aber seine Stärke liegt auch in der zugrunde liegenden Beobachtung: der Fokus auf immer neue Trends und die selten hinterfragte Erwartungshaltung, die Tech-Branche müsse quasi zwangsläufig ihr eigenes großes Werk – das Smartphone – in absehbarer Zeit wegdisrupten – das waren die Bäume, die uns den Blick auf den Wald verstellt haben. Insofern ist der Text auch eine Übung darin, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und ein Anlass, den Ankündigungen von Unternehmen und Digital-Evangelisten noch skeptischer zuzuhören.

Vielleicht war das Smartphone ganz einfach das Lebenswerk der Tech-Industrie. Und danach kommt nix mehr.

(Dank an Simon Hurtz für den Tipp)