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Kissingers alte Mahnung zur Ukraine

Marcus von Jordan
piqd cofounder
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Marcus von JordanMontag, 07.03.2022

Auch wenn die Quelle hier von ihm in der Vergangenheit spricht - Kissinger lebt laut Wikipedia noch und ist 98. Als er das hier schrieb war er also erst 90.

Wer sich an der Quelle "Infosperber" vielleicht stört - dieser Text wurde damals in der Washington Post veröffentlicht und hier eben jetzt die Übersetzung. Mir erscheint das enorm wichtig, was Kissinger da schreibt und dabei schließe ich mich der redaktionellen Einleitung des Textes an:

Es gibt keine Rechtfertigung für den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Irgendwo las ich "das Wesen der westlichen Demokratie ist aber auch die Selbstreflexion" und ich bin deutlich nicht alleine mit dem Unwohlsein über die "offensive Besserartigkeit" und den militaristischen Hype, der weite Teile unserer Öffentlichkeit erfasst hat.

Manches hat die Zeit überholt, deutlich ist jetzt, wie recht Kissinger mit seiner Warnung hatte. Und auch wenn seine Forderungen jetzt natürlich unmachbar erscheinen, ist zu bedenken, dass wir 30 Jahre Zeit hatten dafür und dass die Not diesen Konflikt vom Ende her zu denken nur größer geworden ist. 

Viel zu oft wird die ukrainische Frage als Showdown dargestellt: ob sich die Ukraine dem Osten oder dem Westen anschliesst. Doch wenn die Ukraine überleben und gedeihen soll, darf sie nicht der Vorposten der einen Seite gegen die andere sein – sie sollte als Brücke zwischen beiden Seiten fungieren.

Kissingers alte Mahnung zur Ukraine

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Kommentare 7
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

    Ach Brücke soll sie jetzt sein? Was denn noch? Utopia und Eden gleich auch noch? Der Zug ist endgültig abgefahren. .. und die eine oder andere Seite: ja ich weiß dass man auch mit undemokratischen Staaten reden muss (=es wird ja gern mit sehr vielen undemokratischen Staaten gehandelt ohne Gewissensbisse, also warum nicht).

    Aber wir leben nicht mehr 1945 und nicht mal 1990. Wir haben neben dem Völkerrecht auch einen arbeitenden Internationalen Gerichtshof und eine veränderte Welt-Öffentlichkeit. Den Russen oder auch den Amerikanern oder Chinesen irgendwelche Rechte auf andere Länder zu zusprechen - Einflusssphären mit imperialistischen Vorrechten - das funktioniert nicht mehr.

    Klar könnten wir hoffen dass ein Land wie die Ukraine "neutral" und Brücke sein würde. Aber die Ukraine muss und wird selbst entscheiden. Zudem funktioniert Neutralität nicht, wenn jemand wie Putin schon ein Land mit echter Neutralität als Bedrohung empfindet und China wie Russland demokratische Nachbarn als Provokation.

    und sorry : Ukraine war sozusagen neutral - und dann passierte Krim und jetzt 24.2.22.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

      Ich finde auch, Kissinger ist da nicht ganz geschichtsfest. Ukraine war bestenfalls in Teilen Bestandteil des Zarenreiches. Das was sich heute Russland nennt entstand erst unter Lenin als Russische Sowjetrepublik. Und gehörten große Teile der Ukraine nicht zu KuK Österreich? Also das „die Ukraine“ Jahrhunderte Bestandteil „Russlands“ war, ist einfach falsch. Egal was viele russländische Menschen fühlen und denken.

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor 2 Jahren

    danke für's piqn, marcus. und nein, du bist mit dem erwähnten unwohlsein nicht alleine. ich hätte mir bis vor kurzem nicht vorstellen können, nochmal einen kissinger-text zu lesen. und zwar mit gewinn (dank auch an achim für die ergänzung!) leider geht dear henry nicht auf die ökonomischen aspekte der konfrontationen ein. aber das war nie seine stärke.

  3. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 2 Jahren

    Mit dem "Sollen" ist das so eine Sache. Genau wie mit der Beurteilung des Seins. Was dem einen eine Brücke ist, interpretiert der andere als Vorposten.

  4. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 2 Jahren

    Im Jahre 2020 warnte Kissinger nochmals und sah sich in einer Minderheitenposition; seine Aussagen sind nicht frei zugänglich, aber in einem Aufsatz zitiere ich ihn und ordne seine Postion ein:

    https://www.blaetter.d...

    Hier die Passage:
    Und der schillernde Henry Kissinger, selbst für etliche Kriege als Schreibtischstratege verantwortlich,[9] warnt heute wie einst Otto von Bismarck, den er in seiner berühmten Formulierung als „weißen Revolutionär“ charakterisierte, vor einem neuen Krieg. „Die Welt darf nicht in eine Situation wie vor dem Ersten Weltkrieg geraten; damals hätte keines der Länder, die den Krieg 1914 begonnen hatten, dies getan, hätten sie gewusst, wie die Welt im Jahr 1918 aussehen würde. [...] Ich gehöre inzwischen einer Minderheit an, die daran glaubt, dass es nicht nur möglich, sondern zwingend erforderlich ist, ernsthafte Probleme und Konflikte durch Verhandlungen zu lösen. Wir können es uns einfach nicht erlauben, immer tiefer in diese Eskalationsspirale zu geraten.“[10] Noch ist nicht entschieden, ob wir die neue, die zweite Chance der deutschen Einheit nutzen können – weder national, noch europäisch, noch global. Gerade wer den Gang der Dinge von 1871 bis heute betrachtet, erkennt: Der Fortschritt ist kein beständiges Fortschreiten, dazwischen ereignen sich die Katastrophen.

  5. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 2 Jahren

    Die Ukraine wollte ja sogar blockfrei bleiben, bis sich Russland die Krim genommen hat. Hier was zur Geschichte der Nato-Ukraine-Beziehungen https://www.lpb-bw.de/...

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Jahren

      Das ist ein interessantes und wichtiges Detail.

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