Der Artikel beleuchtet die neuerlich gestiegenen, diplomatischen Aktivitäten zwischen der russischen Regierung und der Republik Iran. Die Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern sind seit Jahrzehnten ambivalent und changieren zwischen strategischen Kongruenzen, Zweckinteressensgemeinschaft und regionalpolitischer Konkurrenz. Bestens zu beobachten ist dies in Syrien, wo beide Länder zwar durch die Alianz mit dem Assad-Regime verbunden, strategisch jedoch sehr unterschiedlich ausgerichtet sind.

Im gepiqten Artikel wird nun beleuchtet, auf welchen Feldern die Kooperation zunimmt. Neben wirtschaftlicher und militärischer Zusammenarbeit spielen hier insbesondere der Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC), sowie die Schaffung von Alternativen zum Inter-Bankenkommunikationssystem SWIFT eine Rolle. Und immer im Hintergrund dabei: die Infragestellung der Dollarbindung der internationalen Devisenmärkte, einem der wesentlichen Stilelemente US-amerikanischer Vormachtstellung. 

Diese Entwicklungen sind im Kontext der unzähligen weiteren weltweiten Bündnisbewegungen schon ein starkes Indiz dafür, dass wir wirklich eine Zeitenwende erleben, in welcher die Hegemonie der USA, welche gewissermaßen den Garant für die Stabilität der aktuellen Strukturgewissheit darstellt, beendet wird. 

All dies bedeutet nun nicht gleich, dass die USA und die wesentlich durch ihre Initiative geschaffen internationalen Institutionen, komplett ihre Relevanz verlieren würden. Aber umso volatiler und ausdifferenzierter sich die internationalen Beziehungen gestalten, umso weniger sollte man sich auf etablierte Gewissheiten und Selbstverständlichkeiten verlassen. Und umso stärker müssen eigene Positionen und Einflusssphären herauspräpariert werden.